Wer vorhat, Migräne künftig ohne Schmerzmittel zu begegnen, braucht dafür möglicherweise nur zwei Dinge: Die „richtige“ Form der Meditation und Geduld.
So zumindest liest sich eine Studie, die im Oktober 2019 veröffentlicht wurde, in der die Wirkung von Meditation auf Migränepatienten untersucht wurde.
Aber gibt es „richtig“ und „falsch“ beim Meditieren?
Wie wirkt welche Meditation?
Die auf Studie ist nicht die erste Untersuchung, die die Wirkung von Meditation auf Migräne genauer unter die Lupe genommen hat.
Schon vorher war der positive Einfluss des Meditierens auf die leidlichen Kopfschmerzen für sehr wahrscheinlich befunden worden.
Neu an den Forschungsergebnissen der amerikanischen Studie ist daher auch nicht das Ergebnis, dass Meditation Migräne positiv beeinflussen kann.
Hervorzuheben ist eher die Methode, derer sich die Wissenschaftler Amy Wachholtz, Rini Vohra und Aaron Metzger bedient haben.
Den Angaben des Forschungsteams zufolge wurde in bisherigen Studien nämlich noch nicht untersucht, welche Schlüsseleigenschaft bei welcher Meditation die entscheidende Rolle spielte.
Gerade aber, weil es inzwischen so viel unterschiedliche Meditationsarten gibt, die sich erheblich voneinander unterscheiden, förderte dieser Untersuchungsgegenstand interessante Ergebnisse zutage.
Meditationen haben unterschiedlichen Therapieerfolg
Für ihre Daten griffen die Forscher auf eine bereits bestehende Studie von 2008 zurück, in der 83 Probanden mit regelmäßigem Migräneleiden dazu aufgefordert wurden, für 30 Tage jeweils 20 Minuten am Tag zu meditieren.
Dabei werteten die Wissenschaftler im Nachhinein die unterschiedlichen Meditationsarten, die dabei zum Einsatz gekommen waren, aus.
Überraschenderweise zeigten sich dabei je nach Meditationsform erhebliche Unterschiede im Therapieerfolg.
Mentale Zerstreuung hilft nur kurzfristig
Zum Einsatz kamen vier verschiedene Weisen der Meditation: Eine spirituell orientierte, eine nach innen gekehrte oder eine auf das Äußere fokussierte Meditation. Außerdem wurde progressive Muskelentspannung untersucht.
Dabei wurden den Teilnehmern verschiedene Mantras zugeteilt und zwar „Gott ist Frieden“ für die spirituelle, „Mir geht es gut“ für die nach innen gekehrte und „Das Gras ist grün“ für die nach außen auf die Umgebung konzentrierte Meditationsform.
Den Ausübenden der progressiven Muskelentspannung wurden dagegen Techniken für weniger Verspannungen gezeigt, in denen sie sich 20 Minuten lang täglich probieren sollten.
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Die Meditationsform, die vor allem die Umgebung anstatt sich selbst in den Fokus nahm, schnitt dabei in ihrer Wirkungsweise am schlechtesten ab.
Sie konnte zwar kurzfristig zu einer mentalen Ablenkung führen und darüber akuten Migränekopfschmerz lindern.
Langfristig aber wirkten die Achtsamkeitsübungen mit spirituellem Bezug oder der Konzentration auf sich selbst oder den eigenen Körper am wirksamsten.
Hier konnten nach 20 Tagen täglicher Meditationsarbeit langfristige Verbesserungen beobachtet werden.
Quellen
- Journal of Behavioral Medicine: Migraines and meditation: does spirituality matter?, abgerufen am 22.01.2020: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10865-008-9159-2
- Science Direct: A reanalysis of a randomized trial on meditation for migraine headaches: Distraction is not enough but meditation takes time, abgerufen am 22.01.2020: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0965229918305946#!
Larissa Hellmund
*Der Beitrag „Achtsamkeit: Wie Meditieren gegen Migräne helfen kann“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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