Einige von uns können einfach nicht anders: Der Hunger reißt sie aus dem Schlaf und treibt sie zum Kühlschrank. Ist das schon eine ernst zu nehmende Störung oder nur eine schlechte Angewohnheit?
Das muss die Forschung noch klären – aber die Wissenschaft hat bereits einen Namen dafür: Das Night-Eating-Syndrom oder kurz NES bezeichnet Heißhungerattacken während der Nacht, die den Schlaf unterbrechen.
Verleiten unsere Hormone zum Mitternachtssnack?
Die Ursachen sind letztlich noch unklar. Doch einige Studien deuten darauf hin, dass unsere Hormone dabei eine Rolle spielen. Bisherige Erkenntnisse zeigen, dass Betroffene deutlich geringere Melatoninwerte aufweisen – jenes Hormon, das für tiefen und durchgehenden Schlaf sorgt.
Oftmals geht dieser Mangel einher mit einem ebenfalls niedrigen Wert des Hormons Leptin, das für unser Sättigungsgefühl verantwortlich ist: Bei diesem „Zusammenspiel“ kommt es vermehrt zu nächtlichen Heißhungerattacken.
Außerdem stören diese Faktoren den Schlaf
Neben hormonellen Dysbalancen gibt es weitere mögliche Ursachen: Stress, Lärm und andere Faktoren können zu unzureichender Schlafqualität führen.
Auch zu späte, intensive Workouts lassen den Organismus nur schwer zur Ruhe kommen und begünstigen nächtliche Appetitanfälle.
Gesundheitsrisiken bei Schlafstörungen
Schlaf ist im Normalfall der physiologische Erholungszustand unseres Körpers. Das heißt: Jetzt finden sämtliche Regenerationsprozesse statt. Zwischen ein und vier Uhr laufen unsere Organe auf Hochtouren, allen voran die Leber.
Wird man da vom Hunger geweckt und befriedigt ihn, gerät der Stoffwechsel aus dem Takt. Eine Störung unseres inneren Taktgebers kann ein geschwächtes Immunsystem, Infektanfälligkeit, Allergien sowie Unwohlsein zur Folge haben.
Regelmäßige Nachtsnacks machen dick
Es gilt natürlich: Mal nachts snacken macht weder dick noch krank. Problematisch wird es erst, wenn sich das zum Dauerzustand entwickelt.
„Der Körper ist imstande, selten auftretende Unregelmäßigkeiten bei der Nahrungsaufnahme oder im Schlaf-wach-Rhythmus auszugleichen.
Gefährlich wird es dann, wenn es zu permanenten Störungen kommt und sich die innere Uhr samt Stoffwechsel langfristig verändert.
Adipositas wird begünstigt und kann sogar in Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ II resultieren“, sagt Sabrina Maaßen, Diplom-Trophologin im Klinikum Passau.
Für die Figur ist das nächtliche Essen vor allem dann schädlich, wenn die Mitternachtskalorien on top kommen. Besonders wenn es sich um hochkalorische Speisen handelt.
Wer nachts nur nachholt, weil er tagsüber kaum isst, belastet seine Gesamtkalorienbilanz dagegen kaum. Gesünder wäre allerdings ein regelmäßiges Essverhalten vor Sonnenuntergang.
Was tun gegen den späten Hunger?
Stefanie Naumann
*Der Beitrag „Nächtlicher Heißhunger: Wie gefährlich sind Mitternachtssnacks wirklich?“ stammt von FitForFun. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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