Ein Feuerwerk ist schön anzusehen und für viele ein fester Bestandteil des Silvesterprogramms. Doch es gibt auch genügend Argumente, mit dieser Tradition zu brechen.
Für die Feuerwerkskörper werden Unsummen von Geld ausgegeben, der Lärm versetzt Wildtiere in Panik und die Unfallrate ist durch den Umgang mit Böllern und Co. zum Jahresübergang besonders hoch.
Starke Diskussion über Böllerverbot
Was dem einen als logischer Grund zum Verzicht erscheint, stößt bei anderen Personen jedoch bloß auf Unverständnis.
In den sozialen Medien prallen diese beide Lager aufeinander und versuchen, der Gegenseite ihre Überzeugung näher zu bringen – in keinem Jahr war die Debatte um die Böllerei so groß wie 2019.
Der Diskussion vorangegangen war das Böllerverbot der Deutschen Umwelthilfte (DUH). Diese hat im Oktober in 98 Städten den Stop beantragt, um privates Feuerwerk und Böllern in dicht besiedelten Innenstädten möglichst großflächig verbieten zu lassen.
Ein paar gute Argumente haben sie auf ihrer Seite:
1. Es wird viel Müll produziert
So groß wie das Tamtam an Silvester, ist auch das Entsetzen über verdreckte Straßen am nächsten Morgen.
Ein Feuerwerk hinterlässt Unmengen an Müll, die natürlich wieder beseitigt werden müssen. Ganz zu schweigen von den Plastikmengen, die durch Böller und Co. entstehen.
Würden mehr Menschen aufs Feuerwerk verzichten, könnte man sich viel Aufwand sparen.
2. Das Geld wird für andere Zwecke benötigt
Durchschnittlich rund 135 Millionen Euro werdenlaut Statistik allein in Deutschland jährlich für Silvester ausgegeben. Das ist eine riesige Summe, die für andere, langfristig angelegte Zwecke sicher besser aufgehoben wäre.
Vor allem sollte man bedenken, dass ein Feuerwerk nur wenige Sekunden dauert.
Auf Facebook finden sich mittlerweile viele Posts, die dazu aufrufen, das gesparte Geld an bedürftige Tierheime zu spenden – die Tiere leiden schließlich am meisten unter dem schallenden Krach.
3. Tiere fürchten sich vor dem Lärm
Wer ein Haustier besitzt, kennt sicher das große Versteckspiel vor dem Riesenlärm.
Von der Panik sind aber auch Wildtiere betroffen, die teilweise sogar aus ihrem Winterschlaf aufwachen und im schlimmsten Fall einen Herzanfall erleiden.
Daher gilt: Willst du nicht aufs Feuerwerk verzichten, solltest du dieses nicht in der Nähe von Wäldern oder Weiden entzünden.
4. Es entsteht noch mehr Feinstaub
Rund 5.000 Tonnen Feinstaub werden dem Umweltbundesamt zufolge in einer Silvesternacht produziert.
Das sollte uns zu denken geben, denn die Teile des Schwebstaubs können in hohen Mengen Lungenentzündungen auslösen.
Vor allem Menschen mit Asthma reagieren sensibel auf die Feinpartikel. Ein guter Grund, die Raketen links liegen zu lassen, oder?
5. Viele Unfälle durch das Feuerwerk
Verletzungen, Randale, Unfälle: An Silvester sind besonders viele Krankenhäuser belegt.
Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene gehen manchmal leichtfertig mit dem gefährlichen Material um, sprengen z.B. Briefkästen in die Luft, stecken Mülltonnen in Brand und zielen einfach direkt auf Personen und Menschenansammlungen.
Man sollte jedoch nicht unterschätzen, dass Feuerwerkskörper ein Verletzungsrisiko darstellen. Daher sollte man vorsichtig mit diesen umgehen – oder besser ganz auf sie verzichten.
Das Geschäft mit den Böllern
Doch nicht nur Privatpersonen sind sich über das Böllerverbot uneinig. Auch Supermärkte und Discounter reagierten höchst unterschiedlich auf die angestoßene Debatte.
Während einige Läden die Raketen, Böller und Co. aus ihrem Sortiment verbannten, warben einige Ketten wie üblich dick für die Silvester-Angebote – und ernteten dafür teilweise scharfe Kritik von Seiten der Kunden.
Alternativen sind möglich
Für viele Menschen gehört eine spektakuläre Lichtshow einfach zum Neujahrsstart dazu. Doch ist es noch zeitgemäß, dass jeder seine eigenen Raketen kreuz und quer steigen lässt?
Zumindest in den Großstädten wären Alternativen möglich, die das private Böllern ersetzen können:
- Ein großes, von der Stadt organisiertes Feuerwerk, kommt nicht nur Tier, Umwelt und Gesundheit zugute, es sieht zudem um einiges spektakulärer aus.
- Lichter- und Lasershows mit musikalischer Untermalung sind die wohl umweltfreundlichste Alternative und erfreuen dieses Jahr die Bewohner und Besucher von z.B. Stuttgart oder Landshut.
Julia Poggensee, Cornelia Bertram
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