AEP: Großhändler sollen Lieferengpass-Register aufbauen

AEP: Großhändler sollen Lieferengpass-Register aufbauen

Die Reduzierung von Arzneimittel-Lieferengpässen dürfte eines der wichtigsten arzneimittelpolitischen Themen der kommenden Monate werden. Die Große Koalition will bald einige Maßnahmen auf den Weg bringen. Jetzt mischt sich der Großhändler AEP mit einem Vorschlag ein. Die AEP erinnert daran, dass beim Großhandel viele Fäden zusammenlaufen und ein guter Gesamtüberblick über die Lieferbarkeit des gesamten Apothekensortiments besteht. Die Grossisten könnten somit eine Defekt-Datenbank aufbauen – und dafür zusätzlich entlohnt werden, so die Idee.

Die Diskussion um Arzneimittel-Lieferengpässe bleibt ein Schwarzer-Peter-Spiel: Die Hersteller verweisen auf die Export-Tätigkeiten der Apotheker und Großhändler, den Apothekern sind insbesondere die Rabattverträge ein Dorn im Auge und die Kassen sehen eigentlich gar nicht so viel Handlungsbedarf – insbesondere nicht im Rabattvertragssystem. In diesem Dickicht der Interessen ist es für die Arzneimittelexperten der Großen Koalition nicht leicht, einen objektiven Kurs zu finden und Maßnahmen zu benennen, die die Lieferbarkeit effizient verbessern.

Aus dem Großhandelslager kommt nun ein weiterer interessanter Vorschlag dazu, den das Unternehmen AEP erarbeitet hat. Die AEP setzt an einem zentralen Problem an, über das sich auch viele Apotheker beschweren: den schlechten Informationsfluss bei neu entstehenden Lieferengpässen. Denn: Bislang sind die Meldungen der Hersteller beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bei neuen Defekten nicht verpflichtend. Und: Die Hersteller melden nur vollständige Lieferausfälle, nicht aber drohende Engpässe und Unterlieferungen, die ebenfalls zu Versorgungsproblemen in der Apotheke führen. Das heißt: Wäre früher bekannt, dass ein Engpass droht oder sich eine Unterlieferung abzeichnet, könnte das System früher reagieren.

Die Großhändler sind in einer einzigartigen Position, um diese Informationen zu generieren und zu analysieren, meint die AEP. In einem Positionspapier, das das Unternehmen derzeit der Politik vorstellt und das DAZ.online vorliegt, heißt es: 

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