Deshalb ist Fasten so gesund – und besser als jede Diät

Deshalb ist Fasten so gesund - und besser als jede Diät

Fasten – das klingt nach Qual und Entzug. Das ist nur was für Abnehm-Fanatiker oder religiöse Asketen, mögen jetzt viele vielleicht denken. Entbehrung pur eben. Aber das ist ein Irrglaube. Kurzzeitig mit totalem Mangel an Nahrung zu leben ist in unseren Genen seit Urzeiten angelegt: Jägerinnen und Sammler haben keine Kornspeicher und Supermärkte. Unser konservativer Organismus, vom Essensüberangebot evolutionär überholt, liebt offenbar auch heute noch solche Phasen – sonst wird er erst dick und dann krank: Hielt die Entbehrung für unsere Ahnen nicht zu lange an, war das ein gesundes Gleichgewicht, die moderne Fastenforschung belegt es. In unserem modernen Alltag kommen essensfreie Phasen praktisch gar nicht mehr vor: Bis zu zehn Mal täglich snacken die Menschen heute. Wir leben im permanenten Überfluss.

Dabei weiß man aus neusten Forschungsergebnissen, dass der freiwillige Nahrungsverzicht in Form von Fasten verjüngend und regenerierend wirkt. Fasten wirkt dabei wie ein heilsamer Schock auf den Körper, es löst eine Reihe von biomechanischen Reaktionen und heilenden Abläufen aus. Kohlenhydratreserven in der Leber werden abgebaut, der Blutzuckerspiegel sinkt. Nach etwa 24 Stunden stellt der Körper auf den Fastenmodus um. Nun wird Fettgewebe zu energiereichen Fettsäuren abgebaut. Die Leber bildet daraus sogenannte Ketone – einen alternativen Brennstoff. Dieser versorgt das Gehirn anstelle von Zucker und scheint dort auf neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Demenz positiv zu wirken. Unter anderem bilden sich neue Nervenzellen aus Hirnstammzellen. Es gibt sogar erste wissenschaftliche Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass beim Fasten Alters- und Krebsgene in der Erbsubstanz ruhig gestellt werden.

Fasten ist Stress für den Körper – aber nicht schädlich

Statt den sonst üblichen 2000 Kalorien täglich stehen nur noch um die 300 zur Verfügung. Die Hungerkur ist Stress für den Körper – aber nur kurzfristig und damit nicht schädlich. Im Gegenteil, Gene und Proteine, die für Zellschutz und -Erneuerung zuständig sind, werden aktiviert. Eine Art Recyclingprogramm für Zellmüll – die sogenannte Autophagie – startet. Dabei wird altes und beschädigtes Eiweiß, das in den Zellen liegt, erst ummantelt, verpackt abtransportiert, sodann zerlegt und schließlich zum Aufbau neuer Proteine verwendet. Ein Prozess, der positiv auf die Zellalterung wirken soll. Das Mikrobiom regeneriert sich ebenfalls, auch für den Darm und seine mikroskopischen Bewohner fungiert die Fastenkur als Zeit der Erholung. Zwar werden auch mehr Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet, aber das Gehirn reduziert alsbald die Andockstellen für diese Stresshormone. Ihre Zahl entscheidet darüber, als wie belastend sich die Wirkung der Stresshormone letztlich erweist.

Anders als bei Diäten sind die Kalorien nicht wichtig

In den Ernährungswissenschaften setzt sich immer mehr die Meinung durch: Es sind nicht die Kalorien auf dem Teller die zählen, sondern die Stunden am Tag, ohne Nahrung. Vor allem der Unterschied in den körperlichen Abläufen bei oder Diät oder Fasten ist groß. Wer fastet, dessen Körper stellt bald die Fettverbrennung um. Statt Zucker werden dann sogenannte Ketone als Energiequelle benutzt. Die Verstoffwechslung dieser chemischen Verbindungen scheint positiv auf die Neubildung von Gehirnzellen zu wirken.

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