BeiEpidemien Impfstoffe direkt vor Ort herstellen und in kurzer Zeit massenweise bereitstellen.Das klingt derzeit noch utopisch, könnte aber vielleicht in einigen JahrenWirklichkeit werden. Ein Heidelberger Biopharma-Unternehmen hat für diesenZweck eine mobile Mini-Fabrik entwickelt und bekommt dafür jetzt 34 Millionen US-DollarFörderung.
Seitder Gründung vor fast zwanzig Jahren hat das biopharmazeutische Unternehmen CureVacin Heidelbergnach eigenen Angaben Pionierarbeit in der Entwicklung von RNA-basiertenMedikamenten geleistet. Eingesetzt werden die neuen Technologien zurEntwicklung von Krebstherapien, prophylaktischen Impfstoffen undMolekulartherapien, z. B. zur Behandlung seltener Enzymmangelerkrankungen.
WieLNP-formulierte mRNA-Impfstoffe funktionieren
Währendbei konventionellen Impfansätzen lebende oder inaktivierte Pathogeneverabreicht werden, um eine Immunreaktion des Körpers hervorzurufen, transportierenmessenger RNA (mRNA) basierte Vakzine lediglich Information in die Zelle.Dadurch wird diese veranlasst, ein spezifisches Protein oder Antigen zu bildenund damit eine Immunantwort zu erzeugen. Um den Abbau der mRNA zu verhindernund die Effektivität des Impfstoffes zu verbessern, hat CureVac sie außerdem ineine Schutzhülle eingekapselt, die aus Lipidnanopartikeln (LNP) besteht.
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Kleine mobile Produktionseinheit
Einevon CureVac entwickelte innovative Plattform soll in Zukunft innerhalb kurzerZeit LNP-formulierten mRNA-Impfstoffkandidaten herstellen können, die sichgegen bekannte Pathogene einschließlich Lassafieber, Gelbfieber und Tollwutrichten. Außerdem soll sie auch gegen neue und bisher unbekannte (von der WHOals „Krankheit X“ bezeichnete) Pathogene einsetzbar sein, und zwar direktvor Ort in Regionen, in denen eine Epidemie ausbricht.
DerPrototyp für den „The RNA Printer™“ ist eine transportable, kleinformatige,automatisierte, lokale mRNA-Produktionseinheit. Der Drucker kann innerhalb vonwenigen Wochen mehrere Gramm der LNP-formulierten mRNA für mehr alshunderttausend Impfstoff-Dosen produzieren. Außerdem soll die Plattform auchmRNA-Impfstoffkandidaten gegen mehrere Pathogene erzeugen können. Dies spartnach Angaben von CureVac im Vergleich zu anderen Impfstoffplattformen Zeit undKosten.
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