Körperliche Aktivität soll laut einer neuen Studie dabei helfen, vorzeitigen Samenerguss zu verhindern. Die Wissenschaftler empfehlen betroffenen Männern dabei verschiedene Übungen. Damit halten sie angeblich drei Mal länger durch.
Jeder dritte Mann kommt zu früh. Rund 30 Prozent der Männer berichten von einem vorzeitigen Samenerguss, schreiben jetzt internationale Wissenschaftler in einer neuen Studie, die sie im Fachmagazin „Trends in Urology & Men's Health“ veröffentlichten. Andere Untersuchungen liefern sogar noch höhere Schätzungen, demnach sind zwischen 30 und 83 Prozent der Männer betroffen. Diese großen Unterschiede rühren daher, dass es keine klare Definition für vorzeitige Ejakulation gibt.
Forscher suchen nach Methoden gegen frühzeitigen Samenerguss
Das internationale Forscherteam hat es sich zur Aufgabe gemacht, Methoden ausfindig zu machen, mit denen Männer den vorzeitigen Samenerguss verhindern können – und das ganz ohne Medikamente.
Sie untersuchten die Daten von rund 3500 Teilnehmern aus insgesamt über 50 Studien. Dabei stellen sie fest, dass es auch eine Reihe von nicht-medikamentösen Methoden gibt, um die verfrühte Ejakulation zu verhindern. Darunter fielen etwa
- Sexualtherapie
- Paartherapie
- Kurzzeittherapie
- Physiotherapie
- Akupunktur und
- körperliche Aktivität.
Körperliche Aktivität verlängert Zeit bis zum Samenerguss
Bei der körperlichen Aktivität bemerkten die Forscher etwa, dass 30-minütiges Laufen fünfmal die Woche die Zeit bis zum Samenerguss (Latenzzeit) genau so stark beeinflusste, wie die Einnahme von Dapoxetin, ein Medikament zur Verzögerung des Ejakulationsreflexes.
Außerdem als hilfreich erwiesen sich der Studie nach Yoga und regelmäßige Beckenbodenübungen . Letztere führten die Probanden für fünfzehn Sitzungen à 45 Minuten durch – und sie verlängerten die Latenzzeit im Durchschnitt von einer Minute auf drei Minuten.
Was hinter frühzeitigem Samenerguss stecken kann
Auslöser für die verfrühte Ejakulation gibt es laut Jochen Heß viele. Wie der stellvertretender Direktor der Urologischen Klinik am Universitätsklinikum Essen in einem Beitrag bei FOCUS online schreibt, gehören etwa Männer mit
- Multipler Sklerose
- Diabetes und
- Rückenmarksverletzungen
zur Risikogruppe. Urologie-Professor zu Ejakulationsstörungen – Unter drei Minuten wird's kritisch: Das hilft Männern, wenn der Höhepunkt zu früh kommt
Auch Operationen im hinteren Bauchraum oder am Enddarm könnten wichtige Nerven beeinträchtigen. Zudem könnten Hormonstörungen, Infekte der Prostata, des Hodens oder der Harnröhre zu Ejakulationsstörungen führen. Oder aber ein verkürztes Vorhautbändchen.
Als weitere begünstigende Faktoren nennt Heß
- Medikamente
- Stress
- Rauchen und
- übermäßigen Alkoholkonsum.
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