Kein Abstand, keine Masken, 48 Infizierte: Hochzeit in Berlin wird zum Superspreader-Event

Kein Abstand, keine Masken, 48 Infizierte: Hochzeit in Berlin wird zum Superspreader-Event

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff. In Deutschland tun sich immer wieder neue Hotspots auf – doch die Aussicht auf die Zulassung eines neuen Impfstoffes macht Hoffnung. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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Topmeldungen zur Corona-Krise in Deutschland und der Welt:

  • Wann kommt Rückkehr zur Normalität? Gates macht Corona-Prognose (06.06 Uhr)
  • Spanien meldet höchste Zahl an Corona-Todesopfern seit April (06.01 Uhr)
  • Länder melden fast 2700 Neuinfektionen – NRW besonders betroffen (20.35 Uhr)

TOP-NEWS: Wann kommt Rückkehr zur Normalität? Gates macht Corona-Prognose

06.06 Uhr: Wann kehrt wieder so etwas wie Normalität zurück? Nach vielen Monaten Corona-Krise ist das eine drängende Frage, die sich nach wie vor nicht abschließend beantworten lässt. Microsoft-Gründer Bill Gates glaubt, dass reiche Staaten im besten Fall Ende 2021 einen Normalzustand erreichen könnten. Das erklärte Gates im Gespräch mit dem "Wall Street Journal". Unabdingbare Voraussetzung dafür: Ein Impfstoff. Mit Blick auf die entscheidende Entwicklungsphase III seien westliche Unternehmen den russischen und chinesischen Firmen voraus.

dpa/Gian Ehrenzeller/Keystone/dpa Bill Gates, Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Foundation, über Gerüchte.

TOP-NEWS: Spanien meldet höchste Zahl an Corona-Todesopfern seit April

06.01 Uhr: In Spanien sind innerhalb von 24 Stunden so viele Todesfälle nach einer Infektion mit dem Corona-Virus erfasst worden wie seit fünfeinhalb Monaten nicht mehr. Innerhalb eines einzigen Tages seien aus den verschiedenen Regionen insgesamt 261 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstagabend in Madrid mit. Das ist der höchste Wert seit dem 25. April. Damals wurden 280 Todesopfer gezählt.

Die höchste Opferzahl der vergangenen Monate war am 22. September mit 112 angegeben worden. Ein Ministeriumssprecher betonte, der starke Anstieg vom Dienstag sei mutmaßlich auf Verzögerungen bei den Meldungen aus den Regionen zurückzuführen. Einschließlich nachgemeldeter Fälle wurden am Dienstag knapp 12 000 Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Ansteckungen kletterte damit auf mehr als 825 000. Bei der Gesamtzahl der Todesopfer (32 486) liegt Spanien allerdings hinter Großbritannien und Italien.

Besonders große Sorgen bereitet weiterhin Madrid. Auf die Region um die Hauptstadt entfielen wieder mehr als 40 Prozent aller Neuinfektionen. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner – lag dort bei 293. Zur Eindämmung der Pandemie sind seit Freitagabend die Hauptstadt und neun weitere Gemeinden der "Comunidad Autónoma" abgeriegelt. Diese Städte dürfen zwei Wochen lang nur mit triftigen Gründen verlassen oder betreten werden – etwa, um zur Arbeit zu fahren.

dpa/Manu Fernandez/AP/dpa Eine medizinische Mitarbeiterin setzt auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Madrid eine Schutzbrille auf.

Über 2600 Corona-Neuinfektionen – Nordrhein-Westfalen meldet die meisten neue Fälle

20.35 Uhr: Die Gesundheitsämter der Länder melden am Dienstag 2693 neue Corona-Fälle. Damit steigt die Zahl der bisher bestätigten Fälle auf 304.534.

Nordrhein-Westfalen verzeichnet mit 846 neuen Fällen die meisten Neuinfektionen.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag (9505) um 16 Fälle gestiegen. In der Bundesrepublik sind mittlerweile insgesamt 9521 Menschen an dem Virus verstorben.

Die Reproduktionszahl ist im Vergleich zum Vortag (1,21) erneut leicht gesunken und liegt nun bei 1,15. Trotzdem liegt die Zahl weiterhin über der kritischen Marke von 1.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt in den Bundesländern Berlin und Bremen sehr deutlich, in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen deutlich über dem bundesweiten Durchschnittswert, wie das RKI in seinem Lagebericht am Dienstag mitteilt.

 

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 51.570 (+388) / 1894 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 70.016 (+375) / 2675 Todesfälle (+11)
  • Berlin: 16.236 (+288) / 231 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 4522 (+49) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2703 (+71) / 59 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 8450 (+112) / 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 20.113 (+135) / 556 Todesfälle (+3)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1305 (+10) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 21.348 (+114) / 690 Todesfälle (-1) –> Amt korrigierte Todeszahl im Vergleich zum Vortag um einen Fall nach unten
  • Nordrhein-Westfalen: 73.839 (+846) / 1886 Todesfälle (+2)
  • Rheinland-Pfalz: 11.273 (+130) / 256 Todesfälle (1)
  • Saarland: 3.532 (+32) / 177 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 7.577 (+61) / 238 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt: 2796 (+10) / 68 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 5031 (+54) / 162 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 4223 (+18) / 191 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 05.10.2020, 20.35 Uhr): 304.534 (9521 Todesfälle) 

Vortag (Stand 05.10.2020, 20.30 Uhr): 301.838 (9505 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 265.600

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 29.413 (+780)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 06.10.): 1,15 (Vortag: 1,21)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 452 (+5)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 220 (+8)

Belgien verschärft Corona-Regeln – Sperrstunde für Kneipen

19.54 Uhr: Belgien verschärft wegen der raschen Ausbreitung des Corona-Virus die Regeln. Von Freitag an sollen die Bürger pro Monat nur noch mit drei Personen außerhalb der Familie engen Kontakt pflegen, wie der neue Regierungschef Alexander De Croo am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im Café dürfen nur noch vier Leute zusammensitzen. Künftig ist um 23.00 Uhr Sperrstunde. Arbeit von zuhause aus wird dringend empfohlen.

"Die Lage mit dem Coronavirus in unserem Land ist ernst und Besorgnis erregend", schrieb De Croo auf Twitter. "Die Ausbreitung des Virus beschleunigt sich. Wir müssen es stoppen." Deshalb müssten die Menschen ihre Kontakte einschränken. "Machen Sie aus Bürgersinn mit, aber vor allem aus Verantwortung für die Verletzlichsten unter uns." Die neuen Regeln gelten zunächst für einen Monat.

In Belgien wurden in den vergangenen sieben Tagen durchschnittlich rund 2300 neue Corona-Fälle pro Tag registriert – 48 Prozent mehr als in den sieben Tagen davor. Das Elf-Millionen-Einwohner-Land war schon im Frühjahr besonders hart von der Pandemie betroffen.

dpa/Alberto Pezzali/AP/dpa Frühe Sperrstunde.

Starker Anstieg der Corona-Zahlen: Berliner Senat beschließt Sperrstunde

18.32 Uhr: Wegen des starken Anstiegs der Corona-Infektionen müssen die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars in Berlin künftig von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr schließen. Der Senat beschloss am Dienstag eine nächtliche Sperrstunde, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr. Demnach sind Ausnahmen etwa für Tankstellen geplant, diese dürfen in der Nacht aber keinen Alkohol mehr verkaufen. Außerdem dürfen sich im gleichen Zeitraum nur noch fünf Personen im Freien versammeln.

Zudem gelten in der Hauptstadt bald neue Einschränkungen für private Feiern in geschlossenen Räumen. Künftig dürfen daran nur noch maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen. Das beschloss der Senat am Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr.

Polizei und Ordnungsamt lösen Hochzeit mit 380 Gästen auf

18.11 Uhr: Das Dortmunder Ordnungsamt hat mit Hilfe der Polizei eine Großhochzeit mit 380 Gästen aufgelöst. "Auch aus bauordnungsrechtlichen Gründen wurde eine weitere Nutzung des Festsaals untersagt", teilten die Behörden am Dienstag zu dem Einsatz am Samstagabend mit. Demnach wurde die Polizei zur Unterstützung gerufen, weil sich einige Gäste aggressiv verhalten hatten. Erlaubt wären 150 Gäste gewesen.

Polizeipräsident Gregor Lange appellierte an Festveranstalter und Gäste, die Vorschriften einzuhalten: "Unter großen Anstrengungen mit weitreichenden Folgen für Familie und Beruf haben wir im Frühjahr die Infektionszahlen in den Griff bekommen. Diesen mit viel Verzicht und Disziplin erreichten Erfolg dürfen wir nicht aufs Spiel setzen."

Kampf gegen zweite Corona-Welle: Italien greift härter durch

17.30 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen in Italien verschärft die Regierung in Rom ihren Kurs im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung. Gesundheitsminister Roberto Speranza bestätigte am Dienstag im Parlament Berichte, dass das Kabinett diese Woche per Dekret eine nationale Pflicht zum Tragen von Coronaschutz-Masken erlassen werde. "Die Masken sind ein wesentliches Instrument, um der Verbreitung von Covid-19 entgegenzuwirken", sagte der Minister vor der Abgeordnetenkammer in Rom. Das Kabinett wolle den Erlass voraussichtlich am Mittwoch fertigstellen. Außerdem müssten Menschenansammlungen dringend vermieden werden. Rom werde die Kontrollen dabei verschärfen, kündigte er an.     

Die Pflicht, in dem Mittelmeerland außer Haus grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte noch diese Woche starten.  Einzelne Gebiete, zuletzt die Region Latium, hatten solche Vorsichtsmaßnahmen schon erlassen. Bisher müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezogen werden.

dpa/Cecilia Fabiano/LaPresse/AP/dpa Maskenpflicht im Freien in Italien

Zweite Corona-Ampel in Berlin springt auf Rot

16.52 Uhr: In Berlin ist die zweite der drei Corona-Ampeln auf Rot gesprungen. Nach der 7-Tage-Inzidenz hat in der Hauptstadt nun auch der R-Wert den Grenzwert überschritten. Nun muss der Berliner Senat handeln, wie bei der Einführung des Ampelsystems beschlossen wurde. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll es am Abend eine Pressekonferenz des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) geben.

Corona-Ausbruch bei Volleyball-U20-EM – Sechs Deutsche infiziert

16.50 Uhr: Bei der U20-Europameisterschaft der Volleyballer in Tschechien ist es zu einem Coronavirus-Ausbruch gekommen. Das deutsche Team berichtete am Dienstag von mindestens sechs Fällen, die nach der Rückkehr in die Heimat erkannt worden sind. Alle Betroffenen – die erkrankten Spieler und Betreuer wurden nicht namentlich genannt – zeigten "keine oder leichte Symptome und einen milden Verlauf", wie der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) mitteilte.

Alle Delegations-Mitglieder hätten sich nach der Heimreise am Sonntag wie vorgeschrieben in die häusliche Quarantäne begeben. In der Woche sollte bei neuen Tests überprüft werden, ob es weitere Fälle gibt.

Für DVV-Sportdirektor Christian Dünnes klang das Hygienekonzept der EM zwar "schlüssig und sicher"; allerdings habe es nicht gegriffen. "Wir werden uns hierzu an den europäischen Verband CEV wenden, um in Erfahrung zu bringen, warum dies nicht konsequent umgesetzt wurde, um die Sicherheit aller Personen vor Ort zu gewährleisten", sagte er.

dpa/Laurent Dubrule/epa/dpa/Symbolbild Eine Volleyballerin in Aktion.

Lindner kritisiert "Flickenteppich" bei Corona-Maßnahmen und fordert "bundesweites Regelwerk"

15.50 Uhr: Der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Christian Lindner hat ein "bundesweites Regelwerk" für den Kampf gegen die sich wieder stärker ausbreitende Corona-Pandemie verlangt. "Es ist zu einem unüberschaubaren Flickenteppich an Regelungen gekommen", kritisierte er am Dienstag in Berlin. "Das ist für die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nachvollziehbar, das ist auch nicht handhabbar. Diese gegenwärtige Politik von Bund und Ländern gefährdet die Akzeptanz von Corona-Maßnahmen insgesamt."

Nötig sei eine regional differenzierte Antwort, die sich am örtlichen Infektionsgeschehen orientiere, sagte Lindner. "Aber die Maßnahmen, die daraus folgen, die müssen bundesweit vergleichbar sein." Die gegenwärtig innerhalb Deutschlands von manchen Ländern verhängten Reisebeschränkungen halte er "für bürokratisch und an vielen Stellen für nicht verhältnismäßig", sagte Lindner.

Es müsse darum gehen, die wirklichen Gefährdungen zu beseitigen. "Wenn die Clubszene in Berlin-Mitte zu Super-Spreading-Events wird, dann muss man dagegen vorgehen. Aber wenn jemand in die angemietete Ferienwohnung irgendwo auf dem Land reisen will, um dann mit der Familie unter sich zu bleiben, dann geht davon doch keine Gefährdung aus." Hier sei "Differenzierung dringend nötig", betonte Lindner.

dpa/Kay Nietfeld/dpabild FDP-Chef Christian Lindner rückt seine Maske zurecht.

Frankfurt verhängt Alkoholverbot auf Plätzen und Sperrstunde

15.30 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Frankfurt hat der Verwaltungsstab der Stadt eine Reihe von Einschränkungen beschlossen. Voraussichtlich von Freitag an und bis Ende kommender Woche werde für Gaststätten eine Sperrstunde in der Zeit von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr eingeführt, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Krisenstabs. Im öffentlichen Raum – auf Plätzen, Straßen und Grünflächen – werde Alkoholkonsum verboten. In Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wie der Zeil werde eine Maskenpflicht eingeführt. "Wir müssen jetzt reagieren, sonst verspielen wir die erreichten Erfolge", betonte Feldmann.

Welche Straßen und Bereiche betroffen sein werden, soll voraussichtlich am Mittwoch mit Experten abgegrenzt werden, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne). Er rechnete damit, dass schon in den nächsten Tagen die Zahl von 50 Infizierten je 100 000 Einwohnern an sieben aufeinanderfolgenden Tagen überschritten werden könnte. Das entspricht der Warnstufe Rot des Eskalationskonzepts des Landes. Am Dienstagvormittag betrug diese sogenannte 7-Tage-Inzidenz in Frankfurt 46,5 Fälle.

Ob ähnlich wie in der Nachbarstadt Offenbach eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen angeordnet werde, solle in der kommenden Woche – noch vor Ende der Herbstferien – entschieden werden, sagte Majer. Bei privaten Feiern sollen in öffentlichen oder angemieteten Räumen maximal 25 Menschen zusammenkommen. Für Feiern in privaten Räumen werde dringend eine Begrenzung auf höchstens zehn Personen empfohlen.

dpa/Boris Roessler/dpabild Peter Feldmann (SPD) bei einem Termin.

Söder: Corona in Berlin "am Rande der Nicht-mehr-Kontrollierbarkeit"

15.01 Uhr:  Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Verantwortlichen in der Bundeshauptstadt zu einem entschiedeneren Kampf gegen die steigenden Berliner Corona-Zahlen aufgerufen. "Mir macht die Berliner Situation ausdrücklich Sorgen. Ich befürchte, das ist am Rande der Nicht-mehr-Kontrollierbarkeit", sagte Söder am Dienstag vor einer Kabinettssitzung in München. Er verwies darauf, dass München es mit verschärften Anti-Corona-Maßnahmen geschafft habe, den Anstieg der Infektionszahlen zu bremsen. Dazu zählten etwa eine zeitweilige Maskenpflicht in Teilen der Innenstadt und zeitweilige strengere Kontaktbeschränkungen. Man könne nur "dringend raten", solche Maßnahmen zu ergreifen, sagte Söder Richtung Berlin.

Er habe den Eindruck, die Berliner Gesundheitssenatorin kämpfe sehr. "Aber sie wird ein Stück weit allein gelassen." Angesichts des "seltsamen Systems" von Bezirksregierungen gebe es dort kaum eine einheitliche Strategie. Man sei in Berlin an einer «gefährlichen Schwelle"- das sage er aber mit Sorge, nicht mit einem Zeigefinger. Manche Anti-Corona-Maßnahmen würden in Berlin aber entweder nicht oder kaum vollzogen – das sei der Eindruck, den viele aktuell hätten.

dpa/Sven Hoppe/dpa Pool/dpa Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.

"Wir wollen auf keinen Fall eine Situation haben wie in Madrid, wir wollen keine Situation haben wie in Paris, dass wieder im Prinzip ein kompletter Lockdown erfolgen muss, dass wieder das öffentliche Leben auf Null gestellt wird", betonte Söder. So etwas wolle man in Deutschland nicht wieder haben. Er warnte vor erheblichen Auswirkungen auf Schule, Kitas, Wirtschaft und Gesellschaft. "Mehr Maske, weniger Alkohol und kleinere Partys – nur so können wir die Infektionsausbreitung in den Griff bekommen", betonte Söder.

"Wir machen uns wirklich Sorgen, wie das weitergeht in Deutschland», sagte Söder und fügte hinzu: "Die Lage ist sehr unsicher." Man müsse deshalb weiter mit einem hohen Maß an Disziplin und Vernunft agieren. "Dann, glaube ich, können wir auch diesen Winter gut überstehen."

1950 Corona-Neuinfektionen – R-Wert weiter über kritischer Marke

20.38 Uhr: Am Montag melden die Gesundheitsämter der Länder 1950 neue Fälle. Damit beträgt die Zahl der bisher bestätigten Fälle 301.838. Am stärksten steigt die Zahl der Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen mit 414 und in Berlin mit 301 neuen Fällen.

Mittlerweile gibt es 9505 Todesfälle in Deutschland. Im Vergleich zum Vortag (9497) ist die Zahl um 8 Fälle gestiegen.

Die Reproduktionszahl hat im Vergleich zum Vortag (1,23) leicht abgenommen und beträgt nun 1,21. Sie liegt aber noch immer über der kritischen Marke von 1.

In 7 Kreisen überschritt die 7-Tage-Inzidenz 50 Fälle/100.000 Einwohner: Hamm, Remscheid, Vechta und in den Berliner Bezirken: Mitte, Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof Schöneberg, wie das RKI in seinem Lagebericht für den heutigen Montag mitteilt.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 51.182 (+275) / 1894 Todesfälle (+4)
  • Bayern: 69.641 (+145) / 2663 Todesfälle (+2)
  • Berlin: 15.948 (+301) / 231 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg: 4473 (+9) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2632 (+13) / 59 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 8338 (+98) / 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 19.978 (+190) / 553 Todesfälle (+1)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1295 (+48) / 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 21.234 (+175) / 691 Todesfälle (+1)
  • Nordrhein-Westfalen: 72.993 (+414) / 1884 Todesfälle (+0)
  • Rheinland-Pfalz: 11.143 (+66) / 255 Todesfälle (0)
  • Saarland: 3.497  (+15) / 177 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 7.516 (+129) / 238 Todesfälle
  • Sachsen-Anhalt: 2786 (+28) / 68 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 4.977 (+39) / 162 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 4205 (+5) / 191 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 05.10.2020, 20.30 Uhr): 301.838 (9505 Todesfälle) 

Vortag (Stand 04.10.2020, 20.30 Uhr): 299.196 (9497 Todesfälle) -> fünf Bundesländer meldeten gestern keine Zahlen

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 263.700

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 28.633 (+834)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 05.10.): 1,21 (Vortag: 1,23)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 447 (+21)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 212 (+1)

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