Lieferengpässe in der Schweiz – Druck auf Hersteller wächst

Lieferengpässe in der Schweiz – Druck auf Hersteller wächst
Auchim Pharma-Land Schweiz sind Arzneimittel lange nicht immer verfügbar. Nungeraten die Hersteller verstärkt in den Fokus der Kritik. Sie sollenunabhängiger von Importen aus Billiglohnländern werden und mehr im Inlandproduzieren. 

Inunserem Nachbarland Schweiz sind Lieferengpässe bei Arzneimitteln ebenfalls eingroßes Thema. Meldungenüber Verknappungen oder Ausfälle werden dort über eine Meldestelle beimBundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) bekannt gemacht. Diesewurde allerdings erst im Sommer 2015 eingerichtet und die Erfassung ist lückenhaft. Siebetrifft nur Versorgungsstörungen bei einer begrenzten Anzahl explizitaufgeführter lebenswichtiger Wirkstoffe, darunter bestimmte Antibiotika,Impfstoffe, Chemotherapien und starke Schmerzmittel wie Morphin.  

600Lieferengpässe, ein neuer Rekord

Eineweitere, umfangreichere Liste mit Lieferengpässen führt derKrankenhausapotheker Enea Martinelli. Sie ist unter drugshortage.ch öffentlichzugänglich. Martinelli wollte mit seiner Initiative auch die Pharmafirmen beiihrer Verantwortung packen. Einige haben den Wink mit dem Zaunpfahl verstandenund stellen ihre Daten zu Lieferproblemen mittlerweile selber in die Datenbankein. Martinelli pflegt die Liste seit vier Jahren. In dieser Zeit haben die Engpässelaut dem Chefapotheker der Spitäler Meiringen, Frutigen und Interlaken stetigzugenommen. „Als ich angefangen habe, dachte ich, 150 seien wahnsinnig viele“,erzählt Martinelli dem Schweizer Radio und Fernsehen (srf). „Vor kurzem warenes 600, so viele wie noch nie.“

Zuden an den häufigsten fehlenden Medikamenten gehören aktuell (Stand: 11.02.2019): Mittelmit Wirkung auf das Renin-Angiotensin-System (105), Analgetika (34),Psycholeptika (27), Antibiotika zur systemischen Anwendung (22),Antiphlogistika und Antirheumatika (18), Psychoanaleptika (16) sowieSexualhormone und Modulatoren des Genitalsystems und Antiparkinsonmittel(jeweils 15).

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