Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Lage bessert sich. Jeder vierte Landkreis in Deutschland hat nun wieder eine 7-Tage-Inzidenz unter 100. Markus Söder (CSU) plant währenddessen größere Corona-Lockerungen in Bayern. Alle aktuellen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 7. Mai
Corona-News im Überblick:
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Handel fordert Wiedereröffnung aller Geschäfte
07.32 Uhr: Angesichts sinkender Corona-Inzidenzzahlen und einer wachsenden Zahl an Geimpften hat der Handelsverband Deutschland (HDE) eine rasche Wiedereröffnung aller Geschäfte gefordert. Es gebe keinen Grund mehr für weitere Einschränkungen oder Schließungen im Einzelhandel, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Freitag. "Jetzt muss die Politik den nächsten Schritt machen und den Einzelhandel wieder komplett öffnen." In Gebieten, in denen sich in sieben Tagen weniger als 100 Menschen je 100.000 Einwohner neu anstecken, müsse zudem die Testpflicht vor dem Einkauf entfallen.
Der HDE verwies darauf, dass zahlreiche Händler ums Überleben kämpften. Bei einer HDE-Umfrage Ende April hätten zwei Drittel der befragten Bekleidungshändler die eigene Lage als existenzbedrohend eingeschätzt. "Insgesamt könnten durch die Coronakrise bis zu 120.000 Geschäfte verschwinden", warnte der HDE. Bis zu 250.000 Jobs könnten verloren gehen und ganze Innenstädte in Gefahr geraten.
Wissenschaftliche Erkenntnisse unter anderem des Robert Koch-Instituts hätten gezeigt, dass das Infektionsrisiko beim Einkauf mit Hygienekonzept gering sei. Deshalb gebe es keinen Grund mehr für Einschränkungen.
RKI meldet 18.485 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 125,7
05.56 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 18.485 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:10 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Freitag vor einer Woche hatte der Wert bei 24.329 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 125,7 (Vortag: 129,1; Vorwoche: 153,4).
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 284 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 306 Tote.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.491.988 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.128.800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 84.410. Hauke-Christian Dittrich/dpa Analysegerät, das zur Bestimmung von Reinheit und Qualität von Präparaten genutzt wird.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,88 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
US-Forscher schätzen Corona-Todesfälle weltweit auf 6,9 Millionen
Freitag, 7. Mai, 04.45 Uhr: Forscher der Universität Washington im gleichnamigen US-Bundesstaat gehen von erheblich mehr Corona-Toten weltweit aus als offizielle Zahlen wiedergeben. Schätzungen des Uni-Instituts IHME hätten ergeben, dass weltweit 6,9 Millionen Menschen durch eine Infektion mit dem Coronavirus gestorben sein dürften, erklärte dessen Direktor Christopher Murray am Donnerstag (Ortszeit). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab die Zahl der weltweiten Coronatoten am selben Tag mit rund 3,2 Millionen an.
In fast jedem Land der Welt gebe es signifikante Lücken bei der Erfassung der Todesfälle, es gebe aber deutliche Unterschiede zwischen den Ländern, erklärte das Institut. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland rund 120.700 Menschen infolge einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 starben. Die WHO gibt die Zahl mit über 84.000 an. Global betrachtet stehe Deutschland mit Blick auf die Erfassung nicht schlecht da, sagte Murray.
Im Fall von Russland unterscheiden sich die offiziellen Angaben (WHO: rund 112.000) besonders stark von der Schätzung des Instituts (rund 593.600 Tote). In den USA schätzen die Forscher die Zahl der Toten auf rund 905.300 (WHO: rund 573.000). Im Fall von Indien gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten mit rund 654.400 fast dreimal so hoch ist wie erfasst (WHO: rund 230.000). dpa/Seth Wenig/AP/dpa Zwei Gesundheitsmitarbeiterinnen in einem US-Krankenhaus. In den USA gibt es die weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Infektionen. (Symbolbild)
Die Forscher leiteten ihre Schätzungen aus der Übersterblichkeit ab: Die ergibt sich, wenn man die erwarteten Todesfälle durch alle Ursachen in einem bestimmten Zeitraum vor der Pandemie mit den tatsächlichen Todesfällen in der Pandemie vergleicht. Bei der Betrachtung der Übersterblichkeit wurde berücksichtigt, dass es in der Pandemie eine Verschiebung bei den Todesursachen gab. So kam es wegen der eingeschränkten Mobilität zu weniger Unfällen im Straßenverkehr. Zugleich kam es etwa zu Verzögerungen bei der Behandlung anderer Krankheiten. Nach Berücksichtigung dieser Faktoren schätzten die Wissenschaftler die Zahl der Todesfälle, die nur auf eine Covid-19-Erkrankung zurückzuführen sein dürften, auch wenn diese nicht immer als solche erfasst wurden.
Zahl der Intensivpatienten sinkt weiter – 19.976 Neuinfektionen gemeldet
21.50 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Donnerstag binnen 24 Stunden 19.976 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie aus einer Auswertung von FOCUS Online hervorgeht. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen erneut deutlich niedriger als am vergangenen Donnerstag, als aus den Ländern noch 24.501 neue Fälle gemeldet worden waren. Allerdings hat Berlin am Donnerstag wegen einer Datenumstellung keine aktuellen Fallzahlen gemeldet.
Zudem übermittelten die Länder laut der Auswertung von FOCUS Online 254 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Vergangenen Donnerstag lag diese Zahl bei 285 Todesfällen binnen eines Tages. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie somit 84.224 Menschen in Deutschland am oder mit dem Coronavirus gestorben.
Die Zahl der behandelten Intensivpatienten ging auch am Donnerstag weiter zurück. Laut Daten des DIVI-Intensivregisters werden derzeit 4768 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag bedeutet das einen deutlichen Rückgang von 70 Fällen. Bereits am Mittwoch war die Zahl der Intensivpatienten deutlich um 117 gesunken.
Zweites Bundeswehr-Flugzeug mit Hilfsgütern nach Indien gestartet
16.44 Uhr: Eine dringend benötigte Sauerstoffanlage der Bundeswehr kann bald in Indien in Betrieb gehen. Ein zweiter Bundeswehr-Airbus mit Teilen der Anlage zur Produktion von medizinischem Sauerstoff startete am Donnerstag nach Indien. Ungeachtet der internationalen Hilfe kann das Land die neue Corona-Welle bisher aber nicht brechen: Mit fast 4000 Corona-Todesfällen und mehr als 412.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurden neue alarmierende Höchstwerte aus Indien gemeldet. Julian Stratenschulte/dpa/archivbild Ein Airbus der Luftwaffe steht am Morgen am Fliegerhorst Wunstorf kurz vor Start zu einem Hilfsflug.
Die Transportmaschine vom Typ A400 startete nach Angaben der Luftwaffe am Donnerstagvormittag vom niedersächsischen Wunstorf aus nach Neu Delhi, wo sie nach rund neunstündiger Reisezeit mit Zwischenstopp in Abu Dhabi landen sollte. Eine erste A400-Maschine mit Teilen der Anlage war am Mittwochabend in Indien gelandet. Die Lieferungen sind Teil eines deutschen Hilfspakets für das massiv unter der Corona-Pandemie leidende Indien.
Modellregionen im Norden erleben Touristen-Ansturm
14.08 Uhr: Die touristischen Modellregionen in Schleswig-Holstein verzeichnen einen wahren Ansturm von Buchungsanfragen. In den Tourismuszentralen der Inneren Lübecker Bucht, der Schleiregion, des Kreises Nordfriesland und der Gemeinde Büsum liefen die Telefone heiß, sagte die Sprecherin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, Manuela Schütze, am Donnerstag.
In der Inneren Lübecker Bucht mit den Orten Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt ist von Samstag an wieder Urlaub unter strengen Auflagen möglich. Die Insel Sylt und der Kreis Nordfriesland heißen bereits seit dem 1. Mai wieder Gäste willkommen. In der Schleiregion und in Eckernförde haben Hotels und Campingplätze bereits seit Mitte April wieder geöffnet. Das Nordseebad Büsum soll am 10. Mai folgen. Bild: dpa Touristen auf Sylt
Erlaubt ist auch die Anreise von Urlaubern, die nicht in Schleswig-Holstein wohnen, sofern sie einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können.
Zweite Bundeswehr-Maschine mit Teilen von Sauerstoffanlage nach Indien gestartet
13.56 Uhr: Ein zweiter Bundeswehr-Airbus mit Teilen einer Anlage zur Produktion von Sauerstoff ist am Donnerstag nach Indien gestartet. Die Maschine vom Typ A400 startete nach Angaben der Luftwaffe am Vormittag vom niedersächsischen Wunstorf aus nach Neu Delhi, wo sie nach rund neunstündiger Reisezeit mit Zwischenstopp in Abu Dhabi landen sollte. Eine erste A400-Maschine mit Teilen der Anlage war am Mittwochabend in Indien gelandet.
Die Lieferungen sind Teil eines deutschen Hilfspakets für das massiv unter der Corona-Pandemie leidende Indien. Die Sauerstoffanlage wird von 13 Kräften des Sanitätsdienstes der Bundeswehr bereits erwartet. Sie waren am Samstag aus Köln/Bonn mit einer Luftwaffenmaschine geflogen, die 120 Beatmungsgeräte sowie Medikamente nach Neu Delhi brachte. Die Sanitätskräfte sollen die komplexe Sauerstoffanlage aufbauen und Kräfte vor Ort in den Umgang mit ihr einweisen. © Rafiq Maqbool (dpa) Indien zählt zu den am stärksten von Corona betroffen Ländern der Welt.
Indien hat sich seit Anfang April zu einem Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Die Zahl der Infektionen und Todesfälle ist dramatisch gestiegen. Dies ist womöglich unter anderem auf die neue Virusvariante B.1.617 zurückzuführen. Die indischen Krankenhäuser sind völlig überlastet. Es fehlt unter anderem an Sauerstoff zur Beatmung und an Medikamenten.
EU-Einreisestopp gilt nicht mehr für Menschen aus Israel
13.50 Uhr: Reisende aus Israel können künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Aufgrund der verbesserten Corona-Lage gilt für das Land eine Ausnahme der zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen, wie der Rat der EU-Staaten am Donnerstag mitteilte. Die Einschränkungen für Reisende aus Israel sollten schrittweise aufgehoben werden.
Auf der Liste jener Staaten, aus denen die Einreise möglich ist, stehen neben Israel sechs weitere Länder: Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.
Auf den Einreisestopp hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.
Anfang der Woche hatte die EU-Kommission außerdem vorgeschlagen, ein Kriterium für die Einschränkungen deutlich zu lockern. So soll der Grenzwert für die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 14 Tagen je 100 000 Einwohner von 25 auf 100 angehoben werden. Die EU-Staaten beraten derzeit über den Vorschlag. Sollten sie ihm folgen, dürfte die Ausnahmeliste bald deutlich länger werden. Außerdem schlug die EU-Kommission vor, vollständig Geimpfte künftig von dem Einreisestopp auszunehmen.
Tourismusverband: "Sommerurlaub steht nichts mehr im Weg"
12.13 Uhr: Der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, ist davon überzeugt, dass die Bürger im Sommer wieder verreisen werden können. "Es wird Sommerferien, Tourismus im Sommer geben. Davon bin ich überzeugt", sagte Kunz der "Passauer Neuen Presse" vom Donnerstag. Würden die Corona-Vorsichtsmaßnahmen eingehalten, "dann steht dem Sommerurlaub, davon bin ich mir ganz sicher, nichts mehr im Wege." Kunz rechnet mit einem "moderaten" Anstieg der Preise.
Kunden müssten sich bei Buchungen des Pfingst- oder Sommerurlaubs nicht besonders beeilen, beruhigte Kunz. "Es geht nicht darum, sehr schnell zu sein. Die Geschwindigkeit ist nicht das entscheidende. Wichtiger ist es, sich zu informieren über das Reiseziel, zu sehen, was dort geöffnet ist, was man schon alles nutzen kann." Dafür biete sich der Kontakt mit dem Gastgeber oder der örtlichen Touristeninformation an, empfahl der Verbandschef. John-Patrick Morarescu/ZUMA Wire/dpa Eine Familie genießt den Urlaub am Strand.
Die deutsche Tourismusbranche sei auf einen Neustart vorbereitet, sagte Kunz der Zeitung: Die Betriebe "warten ja schon sechs Monaten auf den Neustart". Der Verbandschef kritisierte, die Politik habe sich nicht in "ausreichendem Maße" um die Branche gekümmert. "Der Tourismus stand, anders als in vielen europäischen Nachbarstaaten, bei allen Überlegungen ganz hinten an." Die endgültige Bilanz der Pandemie könne noch nicht aufgemacht werden. "Aber Corona hat in der Branche große Lücken gerissen."
Schwarzwald bangt um Pfingsturlauber: "Fürchte, dass wir ins Hintertreffen geraten"
11.28 Uhr: Besitzer von Hotels und Ferienwohnungen im Schwarzwald fürchten, beim Wiederanlaufen des Inlandstourismus schlechter abzuschneiden als andere beliebte Ziele in Deutschland. Die Stuttgarter Landesregierung habe für die Reisebranche in Baden-Württemberg noch keine klaren Perspektiven aufgezeigt, sagte der Sprecher der Schwarzwald Tourismus GmbH, Wolfgang Weiler, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist leider ein sehr chaotisches Bild." Es gebe zwar einen "Riesenandrang" von Reisewilligen in der Region. "Aber wir können derzeit keine Zusage machen, dass Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätze bereits zu Pfingsten geöffnet sind." Patrick Seeger/dpa
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte zuletzt angesichts einer leicht sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz vorsichtig Hoffnung auf geöffnete Biergärten und Hotelbereiche in den Pfingstferien in von Corona weniger belasteten Regionen gemacht. Konkreter wurde etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der am Dienstag ankündigte, Urlaub im Freistaat in den Pfingstferien in Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen wieder zu erlauben.
Dass es nun einen Flickenteppich in den verschiedenen Bundesländern gebe, sei zu bedauern, sagte Schwarzwald-Tourismussprecher Weiler. "Da fürchte ich tatsächlich, dass der Schwarzwald etwa im Vergleich zu Bayern ins Hintertreffen gerät." Den Gastgebern im Schwarzwald, die in normalen Zeiten 40 Prozent der touristischen Übernachtungen in Baden-Württemberg stellten, rate man nun, Buchungen über Pfingsten zuzulassen, aber großzügige Stornobedingungen einzuräumen – "damit dann, falls Reisen kurzfristig erlaubt werden, die Gäste auch kommen können", sagte Weiler.
Dänemark öffnet Kinos und Theater wieder
11.15 Uhr: Die Däninnen und Dänen können jetzt wieder ins Kino und Theater gehen oder ihre Homeoffice-Kilos im Fitnessstudio abtrainieren. All diese Einrichtungen durften am Donnerstag gemäß dem dänischen Plan zur schrittweisen Abkehr von den geltenden Corona-Maßnahmen erstmals seit Monaten wieder öffnen. Alle Schüler bis zur achten Klasse sowie die Abschlussklassen kehren nun komplett zum Präsenzunterricht zurück.
Als Voraussetzung für einen Besuch im Kino, Theater oder Fitnessstudio gilt, dass man per App in seinem Corona-Pass einen maximal 72 Stunden alten negativen Test, eine Impfung oder eine überstandene Infektion vorweisen kann. In den bereits vor zwei Wochen geöffneten Restaurants und Kneipen fällt darüber hinaus die Vorgabe weg, dass die Gäste bis zu 30 Minuten vorher einen Tisch bestellen müssen. Die Versammlungsgrenze in geschlossenen Räumen wurde nun zudem auf 25 Teilnehmer angehoben, draußen liegt sie jetzt bei 75.
Die dänische Regierung und eine breite Mehrheit im Parlament in Kopenhagen hatten sich im März auf einen umfassenden Öffnungsplan geeinigt, mit dem die Beschränkungen des öffentlichen Lebens nach und nach zurückgefahren werden sollen. Trotz der bisherigen Öffnungsschritte sind die Neuinfektionszahlen relativ stabil geblieben, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit Wochen unter 100. Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix/dpa Menschen sitzen im belebten Außenbereich eines Cafés in der dänischen Haupstadt Kopenhagen.
RKI-Zahlen: Rund 21.953 Neuinfektionen – bundesweite Inzidenz sinkt auf 129,1
Donnerstag, 6. Mai, 06.04 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 21.953 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:01 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Donnerstag vor einer Woche hatte der Wert bei 24 736 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 129,1 (Vortag: 132,8; Vorwoche: 154,9).
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 250 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 264 Tote.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.473.503 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.107.300 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 84.126. Frank Rumpenhorst/dpa
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,83 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Starker Rückgang bei Intensivpatienten – 3000 Neuinfektionen weniger als in Vorwoche
20.44 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Mittwoch binnen 24 Stunden 20.458 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie aus einer Auswertung von FOCUS Online hervorgeht. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen erneut deutlich niedriger als am vergangenen Mittwoch, als aus den Ländern noch 23.700 neue Fälle gemeldet worden waren. Vor zwei Wochen waren noch 27.893 Neuinfektionen gemeldet worden.
Zudem übermittelten die Länder laut der Auswertung von FOCUS Online 305 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Vergangenen Mittwoch lag diese Zahl bei 286 Todesfällen binnen eines Tages. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie somit 83.970 Menschen in Deutschland mit oder am Coronavirus gestorben.
Besonders erwähnenswert ist der starke Rückgang der belegten Intensivbetten, wo sich eine Trendumkehr andeutet. Laut Zahlen des DIVI-Intensivregisters wurden am Mittwoch 4838 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag bedeutet das einen starken Rückgang von 117 Intensivbetten, die innerhalb eines Tages frei geworden sind. Ob der positive Trend anhält, müssen die kommenden Tage zeigen.
19.57 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat Eilanträge gegen nächtliche Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Corona-Notbremse abgelehnt. „Damit ist nicht entschieden, dass die Ausgangsbeschränkung mit dem Grundgesetz vereinbar ist“, teilte das Gericht am Mittwoch in Karlsruhe aber mit. Diese Frage müsse im Hauptsacheverfahren geklärt werden.
Der Gesetzgeber betrachte die Ausgangsbeschränkung als Mittel, um bisher in den Abendstunden stattfindende private Zusammenkünfte auch im privaten Raum zu begrenzen. „Sie dient damit einem grundsätzlich legitimen Zweck“, heißt es in dem Beschluss. Gleichwohl stellten die Richter fest, dass unter Fachleuten umstritten sei, ob die nächtliche Ausgangsbeschränkung geeignet ist, ihr Ziel zu erreichen. Allerdings sehe man auch nicht „eine offensichtliche Unangemessenheit solcher Ausgangsbeschränkungen“.
Die verschiedenen Beschwerden seien zwar nicht offensichtlich unbegründet. Doch für eine einstweilige Anordnung des Gerichts seien hohe Hürden gesetzt. Der Schaden, wenn die Ausgangssperre nicht aufgehoben wird, sich rückwirkend aber als verfassungswidrig erweisen sollte, sei niedriger als der Schaden, der andersrum entstünde: Wenn die Ausgangssperre aufgehoben wird, das Gesetz sich aber als verfassungskonform erweisen sollte. Dann nämlich stünde „ein zur Infektionsbekämpfung bedeutsames Instrument nicht mehr zur Verfügung“, was angesichts der noch herrschenden Corona-Lage schwerwiegende Folgen haben könne.
„Die nächtliche Ausgangsbeschränkung greift tief in die Lebensverhältnisse ein“, heißt es in der Mitteilung. Die Folgen wirkten sich auf nahezu sämtliche Bereiche privater, familiärer und sozialer Kontakte ebenso wie auf die zeitliche Gestaltung der Arbeitszeiten aus. Allerdings falle sie in einen Zeitraum, in dem Aktivitäten außerhalb einer Wohnung oder Unterkunft „keine ganz erhebliche quantitative Bedeutung haben“.
Schleswig-Holstein öffnet Tourismus und Gastronomie für Geimpfte und Genesene
16.42 Uhr: Schleswig-Holstein geht in der Corona-Pandemie weitere Öffnungsschritte in Tourismus, Gastronomie und weiteren Bereichen. Geimpfte, Genesene und Getestete dürfen vom 17. Mai an unter strengen Vorgaben landesweit Gaststätten auch in Innenräumen besuchen und in Beherbergungsbetrieben übernachten, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch bekanntgab.
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