Mehr Corona-Neuinfektionen als vor einer Woche – Inzidenz steigt
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 11.869 Corona-Neuinfektionen gemeldet – und damit 1662 mehr als genau vor einer Woche, am 18. Februar. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Donnerstagmorgen mit bundesweit 61,7 höher als am Vortag (59,3).
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 385 weitere Todesfälle verzeichnet. Das ist weniger als vor genau einer Woche: Damals hatte das RKI binnen eines Tages 10.207 Neuinfektionen und 534 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstag, 3.10 Uhr, wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Die Sieben-Tage-Inzidenz hatte vor vier Wochen, am 28. Januar, noch bei 98 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Übersicht: Grafiken und Daten zur Corona-Pandemie
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Die Daten in den Grafiken stammen vom Robert Koch-Institut (RKI), der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität (JHU) oder vom Projekt Risklayer (siehe jeweils Hinweis unter der Grafik). Die Zahlen können voneinander abweichen, da unterschiedliche Methoden zur Erfassung und Kommunikation der Daten genutzt werden. Das RKI veröffentlicht etwa in der Regel einmal am Tag neue Daten, die auf behördlichen Angaben basieren. JHU und Risklayer hingegen nutzen auch nicht-amtliche Quellen.
Die Daten der Auslastung der Intensivbetten stammen vom DIVI-Intensivregister.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.414.687 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 25.02., 03.10 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 226 500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 69 125.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,98 (Vortag ebenfalls 0,98). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 98 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Die RKI-Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 18.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
"Long Covid"-Symptom
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Länder wollen bei Impfungen Tempo machen
Mit der Ankunft von mehr Impfstoffen rechnen die Bundesländer bis Anfang April mit einem deutlichen Fortschritt bei den Impfungen gegen das Coronavirus. In mehreren Ländern könnten die Impfkapazitäten bis dahin verdoppelt werden, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht. Unterdessen wies Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Kritik am Tempo der Zulassung von Corona-Selbsttests in Deutschland zurück. Die ersten drei solchen Tests sollen nach erfolgter Freigabe in den nächsten Tagen in Apotheken und Drogeriemärkten frei zu kaufen sein.
Wegen Verzögerungen sowohl bei den Impfungen als auch bei der Zulassung von Tests gab es zuletzt zunehmend Kritik am deutschen Kurs. Spahn selbst drängte auf ein höheres Impftempo in den Ländern. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis einschließlich Dienstag bundesweit 5,4 Millionen Impfdosen gespritzt, vor allem an Menschen über 80 Jahren. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) mahnte nach Versäumnissen bei der Bestellung von Impfstoffen ein besseres Zusammenspiel zwischen Bund, Ländern und Gemeinden an. Die Länder hoffen nun auf einen schnellen Ausbau der Kapazitäten. Als Hauptursache für die aktuelle Lage nennen die Länder einen Mangel an Impfstoffen. An Personal fehlt es nach ihren Angaben nicht. Ob in Kürze auch in Hausarztpraxen flächendeckend geimpft werden kann, ist noch unklar.
Selbsttests kommen in den Handel
In den nächsten Tagen sollen in Deutschland Kits in den Handel kommen, mit denen man sich selbst testen kann. Dafür müssen bei diesen Produkten Proben mit einem Abstrich im vorderen Nasenbereich genommen werden. In anderen Ländern sind Tests schon seit längerer Zeit auf dem Markt. Spahn erklärte dies damit, dass die Zuverlässigkeit genau geprüft werden müsse. Im ZDF-"heute journal" sagte er: "Zu viele falsche Ergebnisse können fatale Folgen haben."
FDP-Generalsekretär Volker Wissing sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", mit Selbsttests könnten auch Besuche in Restaurants und Fitnessstudios wieder möglich werden. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sieht in den Schnelltests eine Möglichkeit, zeitnah zur Normalität zurückkehren. "Unsere Betriebe dürfen nicht einen Tag länger als unbedingt notwendig geschlossen sein", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Stiftung Patientenschutz begrüßt Strafen für Impfvordrängler
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßte Pläne der Koalition, dass Vordrängler bei Corona-Impfungen bis zu 25.000 Euro Strafe zahlen sollen. Es gehe nicht um eine Bagatelle, wenn Vakzine damit noch knapper werden, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. "Es darf nicht unbestraft bleiben, das Leben von alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen zu gefährden." In den vergangenen Wochen hatten sich unter anderem mehrere Bürgermeister und Landräte impfen lassen, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren.
Österreichs Kanzler für europäischen Impfpass nach Vorbild Israels
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich für einen europäischen Impfpass nach dem Vorbild Israels ausgesprochen. "Ich setze mich dafür ein, dass wir in Europa einen grünen Pass zusammenbringen, wie es ihn in Israel gibt, am besten digital am Handy, wo jeder wieder alle Freiheit zurückbekommt, die wir so sehr schätzen", sagte Kurz am Mittwochabend auf "Bild live".
In Israel können seit Sonntag von einer Corona-Infektion genesene und gegen das Virus geimpfte Menschen mit dem "Grünen Pass" unter anderem wieder Fitnessstudios, Theater und Sportereignisse besuchen sowie in Hotels übernachten.
"Wer geimpft ist, der soll volle Freiheit haben. Aber genauso auch jene, die gerade Corona hatten und von daher immun sind. Und auch all jene, die einen Test machen und durch den Test nachweisen können, dass sie negativ sind", sagte Kurz. Durch einen EU-Impfpass sei auch eine Rückkehr zur Reisefreiheit in Europa möglich. Kurz äußerte sich vor einem EU-Sondergipfel an diesem Donnerstag. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen beraten bei einem Videogipfel, wie die Corona-Impfungen beschleunigt und die gefürchteten Virusvarianten bekämpft werden können. Thema soll auch der Streit über verschärfte Grenzkontrollen sein sowie die Debatte über einen EU-einheitlichen Corona-Impfpass, der letztlich Vorteile wie freies Reisen für Geimpfte bringen könnte.
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