RKI meldet 21.543 Neuinfektionen – 90 Todesfälle, Inzidenz steigt weiter

RKI meldet 21.543 Neuinfektionen - 90 Todesfälle, Inzidenz steigt weiter

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz erreicht an diesem Samstag einen Wert von 145,1. Dazu meldet das RKI 21.543 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Sachsens Regierung denkt deswegen über einen Lockdown für Ungeimpfte nach. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona vom 30. Oktober

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Merkel: Corona-Lage "bereitet mir große Sorgen"

11.19 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen vor einem leichtfertigen Umgang mit der Pandemie gewarnt. Die aktuelle Entwicklung "bereitet mir große Sorgen", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und fügte hinzu: "Sie sollte uns allen Sorgen bereiten." Derzeit mache sich allerdings "schon wieder eine gewisse Leichtfertigkeit breit".

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt seit zwei Wochen stetig an. Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Samstagmorgen zufolge lag sie zuletzt bei 145,1, am Vortag hatte der Wert bei 139,2 gelegen, vor einer Woche bei 100. Die Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an.

Merkel sagte dazu der "FAS", es stimme sie "traurig", dass noch immer "zwei, drei Millionen Deutsche über 60 ungeimpft sind". Denn das könne "einen Unterschied machen", für die Menschen selbst, wie für die ganze Gesellschaft. Es gelte daher, weiter für das Impfen zu werben.

Nur die Hälfte der Mitarbeiter geimpft: Acht Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim

10.14 Uhr: Nach einem massiven Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Schorfheide am Werbellinsee (Brandenburg) sind acht Bewohner gestorben. Das berichtet "RBB24". Insgesamt seien in der Einrichtung 42 Bewohner und 15 Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt, bestätigte das Gesundheitsamt des Landkreises Barnim dem Rundfunk Berlin-Brandenburg am Freitag.

Nur etwa 50 Prozent der Beschäftigten in dem Heim seien geimpft gewesen, deutlich weniger als unter den Bewohnern, sagte Amtsärztin Heike Zander dem Radiosender Antenne Brandenburg. Sie sei "unglücklich" darüber, dass Impfungen in Pflegeeinrichtungen weiterhin freiwillig sind. "Das hat für mich auch was mit einer Berufseinstellung zu tun."

Bei einer Kontrolle der Einrichtung seien keine Verstöße gegen das Hygienekonzept festgestellt worden, heißt es in dem "RBB24"-Bericht. Amtsärztin Heike Zander sagte allerdings, der Heimchef habe die Einrichtung noch einmal betreten, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Gegen ihn laufe derzeit ein Bußgeldverfahren, heißt es weiter.

Ärztechef schießt gegen Spahn: "Bisher keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz"

08.21 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat den Aufruf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu Corona-Auffrischimpfungen für alle kritisiert. "Für die Notwendigkeit von Auffrischimpfungen für Menschen jeglichen Alters gibt es bisher keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz", sagte Reinhardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND/Samstagausgaben). Bei älteren Menschen könne die Booster-Impfung hingegen das Infektionsrisiko erheblich reduzieren, da im höheren Alter die Immunantwort häufig schwächer ausfalle und es daher zu Impfdurchbrüchen kommen könne. Wolfgang Kumm/dpa

"Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission ja auch eine Covid-19-Auffrischimpfung für alle Menschen ab 70 Jahren", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Reinhardt warf der Politik eine mangelnde Aufklärungs- und Informationspolitik vor. "Es wäre jetzt eigentlich Aufgabe der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über die Booster-Impfung für ältere Menschen zu informieren und auch mit den Falschinformationen in den sozialen Netzwerken aufzuräumen", sagte er. "Diese Fake News sind doch maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir heute eine Pandemie der Ungeimpften haben."

Auch die Hausärzte äußerten sich kritisch. "Wir sind verärgert, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Erwartungen schürt, Booster-Impfungen seien für alle möglich", sagte das Bundesvorstandsmitglied des Hausärzteverbands, Armin Beck, dem RND. "Die Hausärzte folgen der Empfehlung der Ständigen Impfkommission und diese empfiehlt aktuell Drittimpfungen nur für über 70-Jährige und wenige andere Gruppen." 

Derzeit könnten die Praxen diese Auffrischimpfungen stemmen, sagte Beck. Auch durch die Äußerungen von Spahn werde nun aber der Aufklärungs- und Diskussionsbedarf in den Praxen größer. Bei einer Ausweitung der Empfehlung durch die Stiko würden Hausärzte auch diese Personengruppen impfen, kündigte er an.

RKI meldet 21.543 Neuinfektionen – 90 Todesfälle, Inzidenz steigt weiter

Samstag, 30. Oktober, 07.05 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 145,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 139,2 gelegen, vor einer Woche bei 100,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.543 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.15 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 15.145 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 90 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.580.663 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Freitag mit 3,50 an (Donnerstag: 3,31, Mittwoch: 3,07). Am Samstag und Sonntag wird der Wert nicht veröffentlicht. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.267.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.696.

Biontech-Impfung für Kinder bekommt in den USA Notfallzulassung

21.24 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat in den USA nun auch für den Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Notfallzulassung bekommen. Nachdem ein Beratergremium der FDA sich am Dienstag dafür ausgesprochen hatte, gewährte die US-Arzneimittelbehörde die Notfallzulassung am Freitag. Im Anschluss muss sich nun formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen.

Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA nun – wie vom Weißen Haus bereits geplant – noch im November starten. Innerhalb der kommenden Tage sollen 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausgeliefert werden. Auch in Europa haben das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder dieser Altersgruppe beantragt.

Umfrage: Mehrheit für Ausweitung der "2G-Regel"

18.08 Uhr: Laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv fänden es 61 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger richtig, wenn im kommenden Winter in Deutschland Angebote wie Gastronomie, Einzelhandel oder Veranstaltungen ausschließlich für Geimpfte und Genesene zugänglich wären. 36 Prozent sprechen sich gegen eine solche Ausweitung der "2G-Regel" aus. Überdurchschnittliche Zustimmung findet der Vorschlag, die "2G-Regel" auszuweiten, unter den über 60-Jährigen (73%) sowie bei den Anhängerinnen und Anhängern von SPD (74%), Union (71%) und Grünen (68%). Gegen eine Ausweitung sind überdurchschnittlich häufig Wählerinnen und Wähler der AfD (75%).

49 Prozent der Befragten glauben, dass durch weitere Zugangsbeschränkungen zu Angeboten des öffentlichen Lebens für Ungeimpfte, die Impfquote noch einmal deutlich steigen würde. 47 Prozent glauben hingegen nicht, dass sich dadurch die Impfquote wesentlich erhöhen würde. Insbesondere Befragte aus dem Osten der Republik (60%) sowie Wählerinnen und Wähler der AfD (69%) sprechen sich mehrheitlich gegen diese Annahme aus.

Panne bei Booster-Impfungen in Osnabrück: Sechs Personen bekommen Kochsalzlösung gespritzt

17.47 Uhr: Bei Corona-Auffrischungsimpfungen in Osnabrücker Senioreneinrichtungen hat es eine Panne gegeben. Versehentlich sei sechs Personen statt dem Biontech-Impfstoff eine Kochsalzlösung gespritzt worden, teilte die Stadt am Freitag mit. Eine Gesundheitsgefahr bestehe nicht. Ole Spata/dpa/Symbolbild Eine Arzthelferin impft eine Patentin mit einer Spritze.

Insgesamt waren in zwei Einrichtungen – einem Haus für betreutes Wohnen und einer Tagespflegeeinrichtung – 42 Menschen geimpft worden. Bei der routinemäßigen Kontrolle fiel im Nachgang auf, dass mehr Impfstoff übrig war, als eigentlich da sein sollte. Nun soll bei allen Geimpften nach 14 Tagen ein Antikörpertest vorgenommen werden. Diejenigen, bei denen kein Impfschutz festgestellt wird, sollen dann sofort eine Auffrischungsimpfung bekommen.

Das Versehen erklärte die Stadt damit, dass die Fläschchen, die den Biontech-Impfstoff enthalten, vor den Impfungen mit einer Kochsalzlösung aufgefüllt werden müssen. Danach werden die Spritzen aufgezogen. Nach den Impfungen war jedoch ein noch nicht angebrochenes Fläschchen aufgefallen. Daher müsse beim Abfüllen der Kochsalzlösung versehentlich ein Fläschchen aufgefüllt worden sein, das bereits benutzt war und keinen Impfstoff mehr enthielt.  

Corona-Kommission kritisiert schwedischen Weg scharf: "Instrumente waren unzureichend"

17.01 Uhr: Eine Kommission zum Umgang Schwedens mit der Corona-Pandemie hat den schwedischen Behörden vorgeworfen, zu langsam auf den Ausbruch der Pandemie reagiert zu haben. "Die in der Frühphase der Pandemie ergriffenen Maßnahmen konnten ihre Ausbreitung im Land nicht stoppen oder gar wesentlich begrenzen", heißt es in einem am Freitag vorgestellten Zwischenbericht. Jessica Gow/TT NEWS AGENCY/AP/dpa Zwei junge Frauen sitzen mit Mund-Nasen-Schutz in einer U-Bahn.

Während die meisten europäischen Länder im Frühjahr 2020 mit starken Beschränkungen bis hin zum Lockdown versuchten, die Verbreitung des Corona-Virus zu bremsen, hatte Schweden auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung gesetzt. Ob das ein vernünftiger Weg war, will die Kommission erst in ihrem Abschlussbericht im Februar 2022 bewerten. Es sei jedoch davon auszugehen, dass die Infektionsausbreitung im März 2020 deutlich dramatischer war, als aus den von den Behörden in Echtzeit vorgelegten Daten hervorgeht, heißt es im Zwischenbericht.

Die Kommission kritisierte zudem das anfängliche Zögern bei der Infektionsverfolgung. "Die Kommission ist der Auffassung, dass (…) die späte Infektionsverfolgung die Bekämpfung der Pandemie erschwert hat", heißt es. Auch mit dem Testen habe man viel zu spät begonnen. Man könne es nur als eine Havarie bezeichnen, dass eine Diskussion um Verantwortung und Finanzierung dazu beigetragen habe, dass bis zum Ende der ersten Welle kein groß angelegtes Testen stattfand.

Als weiteres Hindernis sieht die Kommission, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für strengere Maßnahmen nicht früher geschaffen wurden. "Schon während der ersten Welle hätte klar sein müssen, dass die Instrumente des Gesetzes unzureichend waren."

Erst während der zweiten und dritten Welle führten die Regierung und die Behörden neue und strengere Maßnahmen ein, die sie während der ersten Welle abgelehnt oder ausdrücklich unterlassen hatten. Dazu zählten Einschränkungen für Restaurants, Familienquarantäne, Maßnahmen zur Vermeidung von Menschenmassen im Einzelhandel und Empfehlungen zum Tragen von Masken im öffentlichen Verkehr. Diese Kehrtwende habe in der Bevölkerung vermutlich für Verwirrung gesorgt.

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