Sozialverband VdK für weiteren Schutz von Corona-Risikogruppen

Sozialverband VdK für weiteren Schutz von Corona-Risikogruppen

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger kritisiert die Schulschließungen von vor drei Jahren. Der scheidende RKI-Chef Wieler sieht eine Aufarbeitung der Pandemie als notwendig – besonders im Bereich Schule. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 30. Januar 2023

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  • Offizielle Statistik – Übersterblichkeit in Deutschland 2021/2022

Sozialverband VdK für weiteren Schutz von Corona-Risikogruppen

Montag, 30. Januar, 03.15 Uhr: Der Sozialverband VdK pocht angesichts des Endes der Corona-Maskenpflicht in Fernzügen Anfang Februar auf einen weiterhin wichtigen Schutz für Risikogruppen. Präsidentin Verena Bentele sagte der Deutschen Presse-Agentur, in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen seien Menschen mit Vorerkrankungen, Behinderungen oder hohem Alter geballt betroffen und besonders gefährdet. Daher sollte dort weiter Maske getragen werden. „Manche Beschäftigte oder Bewohner empfinden dies möglicherweise als Belastung, unsere Abwägung fällt aber klar für eine Maskenpflicht aus.“

Bentele erläuterte, auch in Bus und Bahn machten sich viele Menschen insbesondere mit Vorerkrankungen immer noch Sorgen über eine mögliche Infektion. Zwar könne jeder selbst entscheiden, dort weiter Maske zu tragen, aber der Schutz sei begrenzt. Daher sollte über passgenaue Lösungen nachgedacht werden. „Dazu wären beispielsweise gesonderte Bereiche denkbar, die für Menschen mit Maskenwunsch reserviert sind“, sagte die VdK-Präsidentin. „Im ICE gibt es ja schon vergleichbare Aufteilungen durch Ruhebereiche oder Handy-Bereiche. Dann kann jeder eigenverantwortlich entscheiden, ob er eine Maske trägt oder nicht, und in den dafür vorgesehenen Bereich gehen.“

Die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen und Fernbussen ist im Infektionsschutzgesetz bis 7. April festgelegt, soll nach Plänen der Bundesregierung aber zum 2. Februar entfallen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte dies mit der stabilisierten Pandemielage begründet. Er will aber an bestehenden Maskenpflichten in Kliniken, Praxen und Pflegeheimen festhalten, während die mitregierende FDP ein früheres Ende weiterer Corona-Maßnahmen fordert.

DAK: Krankenstand in Thüringen auf Rekordniveau

Sonntag, 29. Januar 2023, 09.22 Uhr: Husten, Schnupfen, Corona: Viele Thüringer Beschäftigte meldeten sich im vergangenen Jahr krank. Die DAK verzeichnete sogar den bislang höchsten Krankenstand. Die Zahl der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle ist in Thüringen im vergangenen Jahr laut einer Erhebung der Krankenkasse DAK auf ein Rekordniveau gestiegen. Der Krankenstand erreichte mit 6,6 Prozent den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen vor 25 Jahren, wie die Krankenkasse auf Grundlage von Daten ihrer erwerbstätigen Versicherten mitteilte. Damit waren den Angaben nach an jedem Tag 66 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben. Der Bundesschnitt lag bei 5,5 Prozent.

2021 habe der Krankenstand in Thüringen noch 5,1 Prozent betragen. Im Schnitt fehlten die Arbeitnehmer im vergangenen Jahr mit einer Krankschreibung knapp 24 Tage und damit rund 5,3 Tage mehr als noch 2021. Die meisten Ausfälle gingen auf Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis zurück, die drastisch zugenommen hätten, hieß es. Hierbei habe es einen Anstieg um 129 Prozent gegeben. Zudem wurden mehr Krankschreibungen wegen Corona verzeichnet.

Der Allzeit-Rekord bei den Fehlzeiten der Beschäftigten sei alarmierend und sollte ein Weckruf für die Wirtschaft im Freistaat sein, sagte Marcus Kaiser, Landeschef der DAK-Gesundheit in Thüringen. Der hohe Krankenstand verschärfe den zunehmenden Personal- und Fachkräftemangel weiter. „Die Gesundheit in den Betrieben muss in diesem Jahr eine hohe Priorität bekommen.“

Der Anstieg beim Krankenstand in Thüringen hängt nach Ansicht der DAK-Gesundheit zum Teil auch mit der elektronischen Meldung der Krankschreibungen zusammen. Seit Anfang 2022 gehen Krankmeldungen von den Arztpraxen direkt an die Krankenkassen und müssen nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden. Gelbe Zettel blieben nun nicht mehr bei Versicherten liegen und würden nun wohl häufiger in der Statistik erfasst.

Die DAK-Gesundheit hat nach eigenen Angaben rund 130 000 Versicherte in Thüringen. Für die Fehlzeiten-Analyse wurden die Daten von mehr als 50 000 erwerbstätigen Mitgliedern ausgewertet.

Stark-Watzinger sieht alarmierende Spätfolgen von Schulschließungen wegen Corona

Samstag, 28. Januar, 9.30 Uhr: Drei Jahre nach den ersten Corona-Fällen in Deutschland gibt es laut Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) noch immer dramatische Folgen der Schulschließungen während der Pandemie. „Die Befunde, die wir haben, sind alarmierend“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstagsausgabe). Noch immer hätten 65 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen erhebliche Lernrückstände.

„Diese 183 Tage, an denen Schulen ganz oder teilweise geschlossen waren, waren falsch“, sagte die FDP-Politikerin. „Das darf sich nicht wiederholen.“ Als Lehre aus der Pandemie müsse das Bildungswesen grundsätzlich besser aufgestellt und krisenfester gemacht werden.

Spätfolgen der Schließungen sind laut Stark-Watzinger nicht nur die teils großen Lernrückstände. Es gebe zudem „Vereinsamung, psychische Probleme und auch eine Gewichtszunahme bei vielen Schülern“. Von den Spätfolgen seien vor allem viele Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien betroffen, sagte die Ministerin. Diese bräuchten nun besonders viel Unterstützung – „sonst laufen wir Gefahr, sie zu verlieren“.

AfD fordert Anlaufstelle für Menschen mit Impfschäden

22.55 Uhr: Eine spezialisierte Anlaufstelle für Menschen mit Impfschäden in Niedersachsen ist nach Ansicht der AfD-Landtagsfraktion notwendig. Ein entsprechender Antrag wurde am Freitag in den Landtag eingebracht. Diese Stellen sollten vorwiegend an den Universitätskliniken des Landes eingerichtet werden, sagte der AfD-Landtagsabgeordnete Jozef Rakicky. Man müsse solchen Menschen eine Anlaufstelle geben.

In dem Antrag fordert die Oppositionsfraktion die Landesregierung auf: „Nebenwirkungen und Impfschäden durch Corona-Impfungen sorgfältig durch die zuständigen Behörden erfassen zu lassen und insbesondere dafür Sorge zu tragen, dass die entsprechenden Regelungen des Infektionsschutzgesetzes konsequent beachtet werden.“

In Niedersachsen sind solche Impfschäden allerdings äußerst selten. Bislang seien in 22 Fällen Corona-Impfschäden anerkannt worden, teilte das Landesamt für Soziales, Jugend und Familie auf Anfrage mit. Knapp 470 Anträge darauf seien bisher eingegangen. Seit Beginn der Impfungen vor etwas mehr als zwei Jahren wurden in Niedersachsen laut Robert Koch-Institut (RKI) knapp 19,4 Millionen Corona-Schutzimpfungen verabreicht.

Die Grünen-Abgeordnete Tanja Meyer sagte, es gebe bereits Hausärzte, Fachärzte und Gesundheitsämter für solche Anliegen. „Wir brauchen keine neue Parallelstruktur.“

Wer einen dauerhaften gesundheitlichen Schaden durch eine empfohlene Impfung erleidet, hat Anspruch auf Versorgung nach Regeln des Bundesversorgungsgesetzes. Dafür muss die Gesundheitsstörung als Impfschaden anerkannt sein. Die geltend gemachten gesundheitlichen Schäden sind laut Landesamt vielfältig.

Demnach reicht die Bandbreite von allgemeiner Schwäche, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Migräne und schmerzhaften Rötungen bis hin zu Schlaganfällen und Lungenembolien.

Das niedersächsische Landesamt kann keine Angaben machen, ob Betroffene oder Hinterbliebene die Anträge stellten. Für die Anerkennung reicht es demnach, wenn ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Schaden „wahrscheinlich“ sei. Es muss also nicht nachgewiesen werden, dass der Schaden ausschließlich durch die Impfung entstanden sein kann.

RKI-Wochenbericht: Weniger Corona-Fälle und weniger schwere Verläufe

Freitag, 27. Januar, 06.23 Uhr: Die Zahl der offiziell bestätigten Corona-Fälle in Deutschland ist in der vergangenen Woche weiter deutlich zurückgegangen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei im Vergleich zur Woche zuvor um 30 Prozent gesunken, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht vom Donnerstagabend. „Zu Beginn des neuen Jahres setzt sich der absinkende Trend fort, mit stark fallenden Fallzahlen in den ersten Jahreswochen“, schreibt das RKI.

Die Inzidenz allein gilt inzwischen als wenig aussagekräftig, der Trend wird allerdings durch andere Indikatoren bestätigt. So sinkt laut RKI seit Wochen auch die Zahl der Patienten, die mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und einer Covid-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt wurden. Zudem nimmt die Belegung der Intensivstationen mit Sars-CoV-2-Infizierten weiter ab.

Zunahmen werden bei bestimmten Virusvarianten in Deutschland beobachtet. So wächst unter anderem der Anteil der Omikron-Sublinie XBB.1.5. Das teilt das RKI mit Blick auf die aktuellste Auswertung von Stichproben von vorvergangener Woche mit. XBB.1.5 ist etwa in den USA schon stärker verbreitet. Das Niveau hierzulande ist mit fast fünf Prozent noch immer relativ niedrig. In der vergangenen Woche hatte das RKI von gut zwei Prozent Anteil gesprochen. Schwerere Krankheitsverläufe in dem Zusammenhang sind laut der Analyse sind bislang nicht bekannt.

2021 wegen Corona deutlich mehr Gesundheitsbeschäftigte

Donnerstag, 26. Januar 2023, 08.36 Uhr: Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen ist im Corona-Jahr 2021 deutlich stärker gestiegen als noch im ersten Pandemiejahr 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Donnerstag) mitteilt, waren zum Jahresende 2021 gut 6 Millionen Personen im Gesundheitswesen beschäftigt. Das waren 169.000 mehr als Ende 2020. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Jahr 2021 um 2,9 Prozent und damit stärker als im Jahr 2020, als die Beschäftigtenzahl um 1,4 Prozent gestiegen war. Der Grund für den stärkeren Anstieg war die Zahl zusätzlicher Beschäftigter in der Pandemiebekämpfung, etwa in der Kontaktnachverfolgung von Infizierten sowie in Corona-Teststellen und Impfzentren.

Allerdings waren Ende 2021 von den 169.000 zusätzlichen Beschäftigten im Gesundheitswesen lediglich 24.000 vollzeitbeschäftigt, aber 80.000 teilzeitbeschäftigt und 65.000 geringfügig beschäftigt. Dabei stieg die Zahl der geringfügig Beschäftigten im Gesundheitswesen mit 8,7 Prozent besonders stark.

Dagegen veränderte sich die Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern, ambulanten und (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen kaum, wobei hier das Vergleichsjahr 2019 gilt. Ende 2021 waren in der ambulanten Pflege 185.000 Pflegefachkräfte beschäftigt. Das waren 1.000 oder 0,5 Prozent weniger als Ende 2019. In (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen waren Ende 2021 genauso viele Pflegefachkräfte beschäftigt wie Ende 2019 (jeweils 244.000).

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