Einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 gibt es noch nicht. Impfpräventabel hingegen sind Infektionen mit Influenzaviren und Pneumokokken – um unnötige COVID-19-Komplikationen durch Überinfektionen oder Sekundärinfektionen zu verhindern, lohnt eine Impfung gegen Influenza und Pneumokokken. Allerdings sind Prevenar 13, Pneumovax 23 und Synflorix knapp. Wann ist wieder mit Pneumokokken-Impfstoffen zu rechnen?
Die weltweiten Hoffnungen ruhen auf der baldigen Verfügbarkeit einer Impfung gegen SARS-CoV-2. Bislang gibt es keinen Impfschutz vor COVID-19. Was es jedoch gibt sind Impfungen, die vor Influenza und Pneumokokken schützen. Auch zum jetzigen Zeitpunkt ergibt eine saisonale Grippeimpfung noch Sinn, und auch ein Pneumokokkenschutz kann unnötige COVID-19-Komplikationen durch Überinfektionen oder Sekundärinfektionen verhindern.
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Während saisonale Influenzaimpfstoffe noch ausreichend verfügbar sind und geimpft werden können, sind die Pneumokokken-Impfstoffe knapp bis nicht lieferfähig. Prevenar® 13, Pneumovax® 23, Synflorix® – wann ist wieder mit Pneumokokken-Impfstoffen zu rechnen? DAZ.online hat mit den Herstellern gesprochen.
Corona sorgt für Engpässe
MSD, Hersteller des 23-valenten Polysaccharid-Impfstoffes Pneumovax® 23, räumt aktuelle Engpässe ein: „Derzeit kommt es für Pneumovax® 23 zu Lieferengpässen“, Grund dafür sei eine „unerwartet stark gestiegene Nachfrage, bedingt durch die in Deutschland anhaltenden Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus“. Wie hoch die Nachfrage ist, erklärt MSD anhand der ausgelieferten Impfdosen.
Hälfte aller Impfdosen für 2020 ausgeliefert
MSD habe bereits im ersten Quartal 2020 rund die Hälfte der für dieses Jahr geplanten Impfdosen ausgeliefert. „Das entspricht rund 75 Prozent des Bedarfs des gesamten Vorjahres.“
Das Problem ist: SARS-CoV-2 hat sich zu einer Pandemie entwickelt, der Import von Pneumokokken-Impfstoff besteht als Möglichkeit nicht. MSD erklärt: „Wir erleben derzeit weltweit einen erhöhten Bedarf an Pneumovax® 23. Deshalb können wir Bestände nicht zwischen Ländern umschichten.“ Auch einfach nachproduzieren funktioniert bei Impfstoffen nicht adhoc. Denn die Produktion von Impfstoffen als ein biotechnologischer Vorgang ist komplex und kann bis zu 36 Monate in Anspruch nehmen. MSD will „sämtliche verfügbaren Dosen von Pneumovax® 23 umgehend in den Markt geben“. Man bemühe sich „intensiv um eine Beschleunigung der nächsten Lieferungen, um die kontinuierliche Verfügbarkeit sicherzustellen“, so MSD gegenüber DAZ.online.
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