„Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten.“ Das sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Wochenende der „Welt am Sonntag“. Er könne die Ungeduld des Handels gut nachvollziehen. „Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel.“
Ja, die Ungeduld des Handels ist nachvollziehbar. Wir alle fragen uns, wann wir wieder ohne Mund-Nase-Schutz unsere Wocheneinkäufe machen und mit Bus und Bahn fahren können.
Doch jetzt über eine Abschaffung der Maskenpflicht zu debattieren, ist ein falsches Signal an die Bürgerinnen und Bürger. Diese Corona-Pandemie ist noch lange nicht vorbei – auch wenn es in Deutschland und vielen Teilen Europas vielleicht so aussieht. Und die Pflicht tatsächlich aufzuheben und sie zu einer Empfehlung umzuwandeln wäre noch verkehrter, denn es käme einem „alles ist wieder in Ordnung“ gleich. Aber davon sind wir noch weit entfernt.
Mode-Reportage
Willkommen auf dem Maskenball – wie die Coronakrise einen besonderen Trend begründet
Dank der Maske haben wir wieder Freiheiten
Das Infektionsgeschehen in Deutschland ist gering. Genauer gesagt: Es ist geringer geworden. Nämlich maßgeblich durch die Restriktionen, die auferlegt wurden, also Abstand, Kontaktbeschränkungen und allen voran die Maskenpflicht. Dank dieser Maßnahmen haben wir mittlerweile auch wieder Freiheiten, die wir vor zwei-drei Monaten nicht hatten.
Deutschland hat es mit und dank der Maske geschafft, die Corona-Pandemie hierzulande nicht ausarten zu lassen. Warum also sollten wir jetzt damit aufhören? Was ein lockerer oder gar gleichgültiger Umgang mit dem Coronavirus anstellen kann, sehen wir gerade in den USA und in Brasilien, wo die Zahlen der Infektionen und Toten geradezu nach oben schnellen – Ende nicht absehbar. Manche US-Bundesstaaten haben daher als Reaktion die Maskenpflicht (wieder) eingeführt. Selbst in Ländern wie Australien oder Spanien, die mit harten Maßnahmen der Pandemie begegnet sind, nehmen die Infektionszahlen wieder zu. Das Virus kann wiederkommen – und tut es auch. Wenn man es lässt.
Man muss sich beim Mundschutz vor Augen halten, dass er nicht dazu da ist, einen selbst vor dem Virus zu schützen. Er ist dazu da, andere Menschen zu schützen, denn das Virus verbreitet sich durch Aerosole oder Tröpfchen beim Husten, Niesen oder Sprechen. Covid-19 kann auch symptomfrei oder nur mild verlaufen, besonders zu Beginn der Infektion. Die Gefahr, dass jemand den Erreger unwissentlich in sich trägt und weiterverbreitet besteht also.
Wir müssen mit dem „neuen Normal“ leben
Wenn die Masken jetzt fallengelassen werden, steigt also das Risiko, dass man jemanden infizieren kann. Besonders dort, wo der Mund-Nase-Schutz bislang obligatorisch ist, also im öffentlichen Verkehr und im Handel, wo man sich in einem geschlossenen Raum aufhält. Und seien wir mal ehrlich: Ein Abstand von 1,5 Metern lässt sich dort häufig nur schwer einhalten, was die Maske erst recht wichtig macht.
Experten warnen vor einer zweiten Welle. Und es braucht nur ein zweites Tönnies und/oder aus dem Urlaub nach Deutschland eingeschleppte Infektionen, schon können sich R-Wert und Infektionszahlen ändern. Wenn dann die meisten auf die Maske verzichten, weil sie keine Pflicht mehr ist, kann das Infektionsgeschehen sich sogar rasant ändern – und zwar nicht zum Guten.
Es ist absolut verständlich, dass wir zu dem Alltag zurückwollen, den wir vor Corona hatten. Das wollen wir alle. Und die Corona-Maßnahmen müssen auch immer wieder neu abgewogen werden. Aber was die Masken angeht, sind wir noch nicht soweit. Wir müssen noch immer vorsichtig sein. Überall dort, wo man dem Virus die Möglichkeit dazu gibt, kann es sich ausbreiten. Man darf Corona keine Chance geben!
Wir müssen mit dem „neuen Normal“ leben, dem „Corona-Normal“. Also Ellenbogen-Check statt Handschlag, kein Küsschen auf die Wange zur Begrüßung, mit Abstand in der Schlange stehen und Treffen nur im kleinen Kreis statt Riesen-Events. Der Mund-Nase-Schutz gehört zu all dem dazu. Denn ohne diesen riskieren wir derzeit, dass wir zu einem Alltag zurückkehren müssen, in dem wir noch weniger Freiheiten haben.
Neu in Gesundheit
41-jähriger Broadway-Star
Reaktionen auf Tod von Nick Cordero: "Glaubt denen nicht, die sagen, nur Ältere sterben an Covid"
41-jähriger Broadway-Star
Reaktionen auf Tod von Nick Cordero: "Glaubt denen nicht, die sagen, nur Ältere sterben an Covid"
Mund-Nase-Schutz
BVG führt eigene Kontrollen ein – wer gegen Maskenpflicht verstößt, zahlt 50 Euro Strafe
Bei großer Sommerhitze
Mit diesen Tricks bleibt es in der Wohnung angenehm kühl
Aktuelle Virus-Lage
Experte warnt vor Lockerung der Maskenpflicht – Österreich als mahnendes Beispiel
Covid-19
Lockdown-Notbremse, R-Wert, Infizierte: Die wichtigsten Daten zum Coronavirus auf einen Blick
Beauty Gadget
Gesichtshaarentferner im Vergleich: Das versprechen die modernen Geräte
Ansteckung durch Haustiere
Kann Corona durch Schmusen mit Katzen übertragen werden?
Expertentipps
Kann eine Hämorrhoiden-Salbe den Arztbesuch ersetzen?
Nutri-Score
Wie zuverlässig ist die Lebensmittelampel? Expertin gibt Tipps für eine gesunde Ernährung
Vergoldete Maske
Inder lässt sich Mundschutz für fast 4000 Dollar anfertigen
Richtig reif
Fünf Tipps, wie Sie eine süße Wassermelone erkennen
"Hirschhausen zu Haus"
Neustart nach der Corona-Krise: So stellt sich Harald Lesch Deutschland im Jahr 2050 vor
Infektion
Freundin von Donald Trump Jr. positiv auf Corona getestet
Haariges Problem
Damenbart entfernen – so werden Sie die lästigen Härchen los
Beauty-Trend
Natürliche Kosmetik: Darum fördert Rosenwasser ein gesundes Hautbild
Studie
Massensterben durch den schwarzen Tod – wie tödlich wütete die Pest im Römischen Reich?
Selbsthilfe
Für mehr Wohlbefinden: Diese Tipps helfen bei unreiner Haut
Keine "Alte-Leute-Krankheit"
Rheuma bei Kindern und Jugendlichen – das müssen Eltern wissen
Digitalisierung
Röntgenbilder, Mutterpass, Impfungen bald auch auf dem Smartphone: E-Patientenakte kommt voran
Alabama
US-Studenten feiern Corona-Partys: Wer sich zuerst ansteckt, gewinnt den Topf
Lichtblick
Remdesivir als Covid-19-Medikament zugelassen: So kann das Mittel helfen
"Die Diagnose"
Bausünden: Eine Frau leidet an Gliederschmerzen – ist eine kriminelle Machenschaft Schuld daran?
Quelle: Den ganzen Artikel lesen