Die Pandemie hat uns vieles abverlangt: Lockdown, Isolation, kaum soziale Kontakte. All das hat Spuren hinterlassen. Bei FOCUS Online wollen wir dem Raum geben – und Ihre Fragen zum Thema mentale Gesundheit beantworten, gemeinsam mit Trauma-Experte Christian Lüdke.
Die Pandemie hat uns alle beansprucht – viele körperlich direkt durch das Virus, noch viel mehr jedoch emotional und psychisch. Die Folgen von Isolation, Lockdown und einem für eineinhalb Jahre auf ein Mindestmaß heruntergefahren öffentlichen wie privaten Leben werden noch lange spürbar sein.
Darüber wollen wir im Rahmen unserer Aktion "Stärker.Zusammen" bei FOCUS Online sprechen – und Tipps für den Alltag geben, wie Sie mit den Belastungen besser umzugehen lernen. Bezogen auf Corona, aber auch generell. In einem Live-Talk auf FOCUS Online und Facebook beantwortet Psychotherapeut und Trauma-Experte Christian Lüdke am Mittwoch, 7. Juli, von 18 Uhr an Ihre Fragen.
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Stärker.Zusammen
Nach den Einschränkungen der vergangenen Monate macht sich endlich Aufbruchsstimmung in Deutschland breit. Das erste Mal Freunde und Familie wiedersehen, das erste Mal im Biergarten, das erste Training mit der Fußballmannschaft – jeder von uns hat sich auf einen ganz besonderen Moment gefreut. Die Zeichen stehen auf Begegnung – Deutschland steht vor dem Neustart! FOCUS Online und die Portale von BurdaForward haben deshalb gemeinsam die Aktion "Stärker.Zusammen – Deutschland umarmt sich" gegründet.
Wir bringen Menschen zusammen und finden gemeinsam mit Experten, Politikern, Wissenschaftlern und Machern heraus, was wir aus der Pandemie gelernt haben und wie wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten können – ohne dabei die Herausforderungen und Erfolge der vergangenen Monate auszublenden. Wir wollen gemeinsam Danke sagen. Denn wir sind #stärkerzusammen!
TK-Report: 42 Prozent fühlen sich stark oder sehr stark belastet
Wie sehr fehlender sozialer Kontakt und die Angst um Angehörige die Deutschen während der Pandemie bisher belastet hat, zeigte zuletzt etwa der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK). Rund 42 Prozent fühlten sich demnach während des zweiten bundesweiten Lockdowns im März 2021 stark oder sehr stark von der Corona-Situation belastet. Im Mai 2020 waren es 35 Prozent gewesen.
Rund 89 Prozent gaben demnach im März an, Treffen mit Verwandten oder Freunden zu vermissen. Angst, dass Angehörige oder Freunde an Covid-19 erkranken, empfanden laut der Forsa-Umfrage 60 Prozent. Vor einer eigenen Infektion hatten nur 26 Prozent Angst. Knapp 17 Prozent gaben an, Angst vor einer Corona-Impfung zu haben. 18 Prozent sagten andersherum, sie hätten Sorge, nicht rechtzeitig eine Impfung angeboten zu bekommen. 11 Prozent der Erwerbstätigen hatten Angst um den Arbeitsplatz – 89 Prozent teilten dieses Gefühl nicht.
Wer besonders belastet war
Viele Menschen in Deutschland kamen allerdings auch recht gut mit der Corona-Situation zurecht. So sagten 48 Prozent der Frauen, sie fühlten sich nur ein wenig belastet. 8 Prozent fühlten sich gar nicht belastet. Bei den Männern zeigten sich 42 Prozent ein wenig und 18 überhaupt nicht belastet.
Mehr als die Hälfte der Menschen hatte nach eigenen Angaben auch das Gefühl, aktiv etwas Positives für sich in Pandemiezeiten tun zu können. 72 Prozent gaben an, sie könnten sich in der schwierigen Zeit hundertprozentig auf den Partner oder die Partnerin verlassen. „Bei den Erwerbstätigen sind es vor allem Eltern im Homeoffice, die durch die Doppelbelastung von Arbeit und Kinderbetreuung vor einer besonders großen Herausforderung standen“, stellte TK-Chef Jens Baas fest. So fühlte sich mehr als die Hälfte der befragten Erwerbstätigen im Homeoffice mit mindestens einem Kind im Haushalt im März 2021 von der Corona-Situation stark oder sehr stark belastet. Im Mai vergangenen Jahres waren es 45 Prozent gewesen. Bei den kinderlosen Berufstätigen im Home-Office veränderte sich der Belastungsgrad nicht – er lag jeweils bei 31 Prozent.
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Der Chemnitzer Arbeitspsychologe Bertolt Meyer, der an einer Studie für den Gesundheitsreport mitgearbeitet hatte, wies darauf hin, dass es vielen durch den Lockdown über einen langen Zeitraum nicht möglich gewesen sei, ihre Energiereserven durch positive Eindrücke wie Treffen im Freundeskreis, Sport, Kultur oder Reisen wieder aufzufüllen.
Die gesundheitlichen Folgen der Pandemie rückten dabei auch immer näher: Im vergangenen März kannten sieben von zehn Befragten mindestens einen Menschen aus dem engeren Umfeld, der sich mit dem Virus infiziert hatte. Im Mai 2020 waren es nur 23 Prozent gewesen.
Regionale Unterschiede in Sachen Belastung durch Corona
Schon andere Umfrageergebnisse hatten gezeigt, dass die Corona-Krise viele Bürger in diesem Frühling direkter betroffen hat als ein Jahr zuvor. So sagten im Mai 49 Prozent der Teilnehmer einer Befragung im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, dass die Situation sie psychisch belastet habe. Bei einer Befragung von Juni 2020 hatten dies 44 Prozent bejaht.
Insgesamt hat sich die Gesundheit von Erwerbstätigen laut TK-Report im Schnitt durch die Pandemie nicht verschlechtert. Mit einem Krankenstand von 4,14 Prozent lag das Jahr 2020 bei den Versicherten der Kasse sogar unter den Werten der Vorjahre (2019 4,22 Prozent; 2018 4,25 Prozent). Das sei vor allem auf weniger Krankschreibungen mit Erkältungskrankheiten zurückzuführen, hieß es. Im Coronajahr 2020 seien auch so wenige Antibiotika verschrieben worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die Experten führen das auf die Wirkung der Abstands- und Hygieneregeln zurück.
Bei der persönlichen Belastung stellten die Forscherinnen und Forscher auch deutliche regionale Unterschiede fest: Mit 57 Prozent fühlten sich Menschen in Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) in diesem Frühjahr stärker durch die Pandemie belastet als der Bevölkerungsschnitt. Am wenigsten litten die Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit 32 Prozent unter der Lage – gefolgt von Berlin/Brandenburg (33 Prozent) und Bayern (37 Prozent).
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