Winterallergie – Definition, Symptome und Behandlung

Winterallergie - Definition, Symptome und Behandlung

Allergien, die im Winter auftreten

Manche Allergien treten besonders im Winter auf. Es ist also niemand gegen den Winter allergisch, sondern Menschen leiden im Winter vermehrt an Allergien gegen Hausstaubmilben und Duftstoffe sowie an Nussallergien.

Inhaltsverzeichnis

Welche Allergien treten im Winter auf?

Der Winter verstärkt die Symptome, unter denen Allergiker leiden, durch den ständigen Wechsel von feuchtkalter Luft draußen und warmer, trockener Luft drinnen. Um die Weihnachtszeit lösen Duftöle, Weihnachtssüßigkeiten, Glühwein und Kerzen zudem vermehrt Allergien aus. Und die trockene Heizungsluft führt zu Schüben einer Allergie gegen Milben im Hausstaub.

Allergien haben im Winter aufgrund niedriger Temperaturen und trockener Luft leichteres Spiel. Zudem wirbelt Heizungsluft Staub und Milben besonders auf. (Bild: Rido/fotolia.com)

Warum treten diese Allergien im Winter auf?

Wir halten uns im Winter wegen der Kälte verstärkt in unseren Wohnräumen auf und sind hier den Auslösern der Allergien besonders ausgesetzt, da der Hausstaub in der trockenen Luft umherschwebt.

Verwechslung

Eine Winterallergie lässt sich leicht mit einer Erkältung verwechseln, denn Symptome wie Husten und Schnupfen sind ähnlich. Denken Sie daran: Wenn ihre Augen gerötet sind und jucken und ihnen die Nase läuft, kann es sich auch um einen allergischen Schnupfen handeln – die Ursache oftmals sind Hausstaubmilben.

Sie können folgende Symptome prüfen: Wenn Fieber auftritt, handelt es sich vermutlich nicht um eine Allergie, sondern typischerweise eher um einen grippalen Infekt. Das gleiche gilt für Frösteln. Weiße oder farblose Flüssigkeit, die aus der Nase läuft, ist typisch für eine allergische Reaktion; dicker und gelbgrünlicher Schleim hingegen charakteristisch für Schnupfen oder eine Nasennebenhöhlenentzündung; Juckreiz in Nase und Rachen sind untypisch für eine Erkältung, treten aber häufig in Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion auf.

Aufgewirbelter Staub

Gerade im Winter ist das Wohnraumklima oft unausgeglichen, es wird zu viel geheizt und zu wenig gelüftet. In der trockenwarmen Luft wirbeln jetzt Staub, Sporen und Tierhaare auf und mit ihnen die im Hausstaub lebenden Milben. An den Außenwänden gefriert Kondenswasser und hier können sich Schimmelpilze perfekt ausbreiten – ein Gesundheitsrisiko, nicht nur für Menschen, die empfindlich auf Schimmelpilze reagieren.

Was tun?

Gegen den Ausbruch einer Winterallergie hilft als erstes, für ein ausgeglichenes Raumklima zu sorgen. Lüften Sie auch im Winter mehrmals täglich die Wohnung und sorgen Sie so dafür, dass frische und feuchte Luft in den Raum strömt. Stellen Sie Schalen mit Wasser auf die Heizung oder besprühen Sie regelmäßig ihre Zimmerpflanzen – optimal ist eine Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent. Überheizen Sie die Räume nicht, sondern belassen Sie es bei einer Temperatur um 20 Grad Celsius. Benutzen Sie allergendichte Bezüge, die die Milben nicht befallen. Meiden Sie Duftkerzen und Räucherstäbchen, wenn Sie den Verdacht haben, darauf allergisch zu reagieren.

Achten Sie besonders im Winter auf ein gesundes Raumklima – 60 Prozent Luftfeuchte gelten hier als Obergrenze. (Bild: fotorellix/fotolia.com)

Milben im Bett

Die warme Luft verteilt den Kot der Milben in der Wohnung, und das löst die allergischen Symptome aus. Die Milben ernähren sich von Hautschuppen und gedeihen in der Bettwäsche. Achten Sie hier also auf milbendichte Bezüge. Oder lüften Sie die Decken und waschen diese mit einem milbenfeindlichen Waschmittel (in der Apotheke fragen).

Lebensmittelallergien

Um die Weihnachtszeit nutzen wir besonders viele Lebensmittel, die Allergien auslösen, so zum Beispiel Plätzchen, Lebkuchen und Nüsse. Sie bemerken, dass Sie allergisch auf ein Lebensmittel reagieren, wenn es beim Essen im Mund kribbelt oder die Lippen jucken. Kritisch wird es, wenn der Rachen anschwillt. Gehen Sie sofort zu einem Arzt.

Glühwein enthält als Rotwein Histamin. Auf Histamin reagieren manche Menschen allergisch, es befindet sich auch in Käse und Räucherfisch. Wenn Sie Kopfschmerzen und Hautreizungen auf dem Weihnachtsmarkt bekommen, kann es am Glühwein liegen.

Kerzen

Auch Kerzen mit Paraffin können Allergien auslösen. Es kommt dann zu Hautausschlag und Atemproblemen. Wenn Sie möglicherweise allergisch auf Paraffin reagieren, bevorzugen Sie Kerzen aus Bienenwachs oder Soja.

Die Hausstaubmilbenallergie

Hausstaubmilben gehören zu den Spinnentieren und sind so winzig, dass man sie mit bloßem Auge kaum sehen kann. Diese Tierchen fressen gerne Hautschuppen, und sie lieben feuchte Wärme. Bettmatratzen, Bettdecken und Bettkästen sind für sie insofern ein ideales Zoogehege. Sie leben aber auch auf Teppichen, Sofabezügen, unter Schränken etc. – am meisten gefällt ihnen aber das Bett wegen der Körperwärme und der Feuchtigkeit, die der Schweiß der Schlafenden produziert. Als Allergiker merken Sie die Präsenz der Milben auch daran, dass sie in der Regel morgens beim Aufwachen die stärksten Beschwerden haben – dann atmeten sie den Staub, der die Allergien auslöst, die ganze Nacht ein.

Die Hausstaubmilben beziehungsweise deren Ausscheidungen zählen zu den Hauptursachen für Allergien im Haushalt. Etwa zehn Prozent der Menschen sind gegen sie allergisch. (Bild: peterschreiber.media/fotolia.com)

Symptome

Die Symptome ähneln stark allergischen Reaktionen auf andere Stoffe. Die Nase ist verstopft, kribbelt und läuft – vor allem am Morgen. Bei manchen Betroffenen jucken die Augen und sind gerötet. Starke Allergien zeigen sich mit Husten, Atembeschwerden und einem pfeifenden Geräusch beim Atmen. Eine andauernde Hausstaubmilbenallergie führt zu chronischer Verstopfung der Nase, dauerndem Niesreiz und jährlich wiederkehrender Verstärkung der Symptome in den Wintermonaten. Sollten Sie solche Symptome bei sich feststellen, dann suchen Sie am besten einen Allergologen auf. Mit speziellen Allergietests stellt der fest, ob es sich um eine Hausstauballergie handelt.

Behandlung

Meist müssen sich die Patienten nicht behandeln lassen, stattdessen rät der Arzt, das Bett und Schlafzimmer milbenfrei zu halten (siehe oben). Bei starker Allergie und Einschränkungen durch die Symptome empfiehlt sich eine Hyposensibilisierung. Dabei konfrontiert der Arzt die Betroffenen mit einem Hausstaubmilbenpräparat.

Nussallergien

Winterzeit ist Nuss-Zeit. Wir essen Nüsse nicht nur pur, sondern auch in Lebkuchen, Weihnachtskeksen und Torten. Allergien lösen besonders Hasel- und Walnüsse aus. Bei starken Nussallergien kann es beim Genuss dieser beiden zu einem allergischen Schock kommen. Wenn Sie beim Verzehr von Weihnachtsgebäck ein Brennen oder ein Kribbeln im Mund empfinden, Magen-Darm-Beschwerden auftreten oder die Schleimhäute an den Lippen kratzen, könnte es sich um eine Nussallergie handeln. Sie können selbst prüfen, ob diese Reaktionen auftreten, wenn Sie Nüsse essen und ausbleiben, wenn Sie keine Nüsse essen. Im Zweifel suchen Sie einen Allergologen auf. Der klärt mit Untersuchungen von Blut und Haut, ob eine Nussallergie vorliegt.

Nüsse meiden

Die Behandlung ist denkbar einfach, doch schwer einzuhalten. Verzichten Sie auf die Nüsse, die die Allergie auslösen und auf Lebensmittel, die diese Nüsse enthalten. Verpackte Lebensmittel enthalten eine Liste der Zutaten. Bei Nüssen ist jede einzelne Nusssorte erwähnt wie zum Beispiel Walnüsse, Pekannüsse, Haselnüsse.

Nussallergien zählen zu den häufigsten Vertretern unter den Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Betroffene müssen besonders auf Zutatenlisten achten. (Bild: juliasudnitskaya/fotolia.com)

Ätherische Öle

Verschiedene ätherische Öle können allergische Reaktionen auslösen. In der EU gelten Duftstoffe in ätherischen Ölen offiziell als Allergieauslöser. Ob diese Öle in der Natur vorkommen oder künstlich produziert werden, ist egal. Seit 2005 müssen 26 allergene Duftstoffe in ätherischen Ölen auf der Verpackung genannt werden. Dazu gehören unter anderem Anisalkohol, Benzylalkohol, Zimtalkohol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool und Cumarin. Doch die allergischen Reaktionen werden bisweilen nicht durch das ätherische Öl ausgelöst, sondern durch synthetische Beimischungen, Pestizidrückstände, Oxidationen oder Reaktionen der chemischen Wirkstoffe mit chemischen Verbindungen im Raum.

Nicht jede körperliche Reizung durch ein ätherisches Öl ist notwendig allergisch. Auch wenn Sie keine Allergien gegen ätherische Öle haben, können diese in höherer Konzentration die Haut reizen – so wie Chili die Schleimhäute provoziert, auch wenn Sie nicht dagegen allergisch sind. Hautreizende ätherische Öle sind unter anderem Cassia-Zimt, Zimtrinde, Gewürznelke, Oregano, Bohnenkraut, Thymian und Perubalsam. (Dr. Utz Anhalt)

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